“Es geht mir nicht um die Position”
Konstruktiv und kompetent: Das sind zwei Schlagworte, die Kreuzer besonders wichtig sind. “Ich will nicht nur eine Position, der Position wegen, einnehmen. Ich habe einfach das Gefühl, und das wurde durch die Antrittsrede von Hans-Peter Metzler bestärkt, dass wir etwas bewegen können. Das war für mich ausschlaggebend”, erläutert sie ihre Beweggründe. Zuerst gehe es jetzt allerdings darum, die von Manfred Rein initiierten und gestarteten Programme – zum Beispiel im Bereich Duale Lehre und Bildung – fortzusetzen. Auf die Zusammenarbeit mit dem neuen WKV-Präsidenten freut sie sich jedenfalls, denn er sei ein würdiger Nachfolger für den verstorbenen Manfred Rein, den sie sehr gut kannte.
Kreuzer: “Ich bin keine Quotenfrau”
Dass man(n) ihr den Stempel “Quotenfrau” aufdrückt, befürchtet Kreuzer nicht. “Ich bin sicher keine Quotenfrau, dafür bin ich zu unangenehm.” Darauf würde sie sich auch nicht reduzieren lassen: “Wenn ich eine ,Quote’ wäre, dann würde ich das alles nicht machen”, konstatiert die neue WKV-Vizepräsidentin im VOL.AT-Gespräch. “Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht ,kusche’ und meine Meinung sage.” Sie habe das Amt auch nicht übernommen um nur Programme abzunicken. “Ich bin nicht partout gegen etwas. Ich argumentiere und es ist mir wichtig neue Ideen einzubringen.”
“Frischer Wind” für die Wirtschaftskammer
Kreuzer ist in der Vorarlberger Wirtschaft keine Unbekannte und gut vernetzt. Sie kennt die handelnden Personen in Politik und Wirtschaft und hat schon in diversen Funktionen ihren sprichwörtlichen Mann gestanden. Als Vorstand der FM Hämmerle Holding AG ist sie auch die einzige Frau in der Vorarlberger Wirtschaft, die eine führende Vorstandsposition bekleidet. In der Wirtschaftskammer Vorarlberg will sie mit ihren neu gewählten Präsidiumskollegen “frischen Wind” hineinbringen. Die Kammer müsse für ihre Mitglieder transparenter werden. Zudem sollten die sensationellen Serviceleistungen noch mehr ins rechte Licht gerückt werden. “Die Mitglieder müssen einfach wissen, dass die Kammer für sie da ist, wenn sie Hilfe brauchen.”
Archivbild aus dem Jahr 2000: Kreuzer arbeitete als Projektleiterin für die Rhomberg Bau GmbH. (Foto: MiK)
Petra Kreuzer: “Da muss man seinen Mann stehen”
Petra Kreuzer hat in Innsbruck BWL studiert und sich dann ihre ersten Sporen als Prokuristin bei einem Dornbirner Wohnbauträger verdient. Anschließend führte sie den Bereich Projektentwicklung im Gewerbebereich für die Rhomberg Bau GmbH in Bregenz bevor 2004 sie als Geschäftsführerin zur S-Immobilien Gmbh wechselte. Dass sie in einer männerdominierten Branche ihren Mann stehen muss, ist so gesehen für sie nichts Neues. “Ich war eine der wenigen Frauen in der Baubranche – da muss man schon seinen Mann bzw. Frau stehen”, sagt sie.
Kein Frauen-Bonus
Einen Frauen-Bonus habe es da nie gegeben. Den erwartet sie sich auch in der Wirtschaftskammer nicht. Als erfahrene Führungskraft und Managerin hat sie in den vergangenen Jahren aber auch festgestellt, dass mit Frauen in Führungspositionen oft auch eine neue positive Denkweise Einzug hält. Diskussionen würde man zudem sicher auch anders führen, was die Qualität der Gespräche erhöhe. “Da ist oft nicht ganz so viel Schärfe und Härte drinnen, als wenn nur Männer miteinander diskutieren.” (VOL.AT)
Werdegang von Petra Kreuzer:
Foto: ©studioWälder / Ulla Wälder
seit 2016 Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Vorarlberg
seit 2014 Vorstand der FM Hämmerle Holding AG
seit 2011 Geschäftsführende Gesellschafterin der Kreuzer Immo Solution GmbH
seit 2005 Immobilientreuhänderin (Bauträger, Immobilienmakler- und verwalter)
2004 – 2010 Geschäftsführerin von S-Immobilien GmbH
1998 – 2004 Vertrieb von Wohnbauprojekten und ab 2000 Abteilungsleiterin der Projektentwicklung im Gewerbebereich bei Rhomberg Bau GmbH in Bregenz
1995 – 1998 Prokuristin bei einem Dornbirner Wohnbauträger
Studium der Betriebswirtschaftslehre in Innsbruck
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