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Frau auf offener Straße verbrannt: Opfer wollte sich vor Kälte schützen

Eine Obdachlose starb in Favoriten bei einem Brandunfall
Eine Obdachlose starb in Favoriten bei einem Brandunfall ©APA
Bei einem verheerenden Brandunfall wurde eine vermutlich obdachlose Frau am Montagabend in Favoriten getötet, ein Mann wurde mit lebensgefährlichen Brandverletzungen ins Krankenhaus gebracht. Die beiden Personen dürften mit Benzin ein Feuer entfacht haben, um Schutz vor der Kälte zu finden.
Bilder vom Brandunfall in Favoriten
Frau stand in Flammen
Notunterkünfte für Obdachlose

Der Vorfall ereignete sich unter einer Fußgängerbrücke bei der Laaer Berg Straße, die Frau war sofort tot.

Obdachlose bei Brandunfall in Favoriten getötet

Der Brand dürfte sich sehr schnell ausgebreitet und auf das Paar übergegriffen haben, berichtete die Polizei. Die Identität der beiden war bis zum späten Montagabend noch unklar. Die Frau und der Mann waren zuvor zu einer rund 50 Meter entfernten OMV-Tankstelle gegangen und hatten 1,5 Liter Benzin in eine Eisteeflasche gefüllt. Das habe eine erste Auswertung der Überwachungskamera ergeben, berichtete Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Nachdem sie bezahlt hatten, gingen sich zurück zu der Fußgängerbrücke beim Kurpark Oberlaa und entzündeten unter einem Abgang ein bereits zurecht gemachtes Lagerfeuerholz. Da sich rundherum Bäume und Gestrüpp befanden, dürfte sich das Feuer mit dem Benzingemisch rasch ausgebreitet haben.

Mann rannte als brennende Fackel beim Bergtaidingerweg

Das Gewand des Paares fing schnell Feuer. Während die Frau noch am Unfallort verstarb, rannte der Mann als brennende Fackel zu einem Parkplatz beim Bergtaidingerweg. Dort sahen Anrainer den brennenden Mann und verständigten die Feuerwehr. Der Obdachlose erlitt lebensgefährliche Verbrennungen und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei ging Montagabend von einem Unfall aus. Ermittler des Landeskriminalamtes sowie Brandermittler untersuchten den Unfallort mit einem Spürhund, ein Fremdverschulden ist nach derzeitigem Stand aber unwahrscheinlich.

Zweites Brandopfer weiterhin in Lebensgefahr

Das zweite Opfer des Brandunfalls befand sich Dienstagfrüh in einem lebensbedrohlichen Zustand. Der Mann wurde auf der Intensivstation im Wiener AKH  mit lebensgefährlichen Verbrennungen am Unterkörper aufgenommen, sagte Krankenhaussprecherin Karin Fehringer.

Einsatzbericht der Feuerwehr

Die Feuerwehr, die Montagabend im Einsatz war, vermutet, dass die beiden das Benzin über das Brennholz geleert, es aber nicht gleich angezündet haben. Dabei dürfte sich oberhalb der Flüssigkeit eine Dampfwolke gebildet haben. Als die beiden dann das mit Benzin getränkte Holz angezündet haben, kam es vermutlich zu einer “gigantischen Stichflamme”, sagte Christian Feiler von der Wiener Berufsfeuerwehr.

Bereits 2015 Brandunfall mit Obdachlosen

Im angrenzenden Kurpark Oberlaa war es im Oktober 2015 bereits zu einem schrecklichen Brandunfall gekommen, bei dem fünf Obdachlose ums Leben kamen. Die vier Männer und die Frau hatten sich in einer ehemaligen Mostschenke einquartiert und den Feststoffbrennofen entfacht.

(APA/Red.)

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