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Poetischer Ausklang im „Glashus“

Ines Strohmaier überraschte erneut auf der Slambühne.
Ines Strohmaier überraschte erneut auf der Slambühne. ©Emir T. Uysal / Georg Hildner
3. Poetry-Slam-Ausklang in Frastanz erwies sich wieder als voller Erfolg.

Frastanz. (etu) Sprachkunst in den Vordergrund rücken, das ist das Ziel der Slamlabor-Events rund um den 23-jährigen Agenturleiter Lukas Wagner aus Dornbirn. Mit „Ausklang – Die Slam & Musikbühne“ ließ sich der Wahl-Salzburger etwas ganz Besonderes einfallen: Mit Ausklang gibt es nun die erste regelmäßige Slam-Lesebühne in traumhafter Kulisse des Blumenhauses von Blumen Kopf in Frastanz.
„Ausklang soll Ausgleich schaffen sowie zum Abschalten, zum Zurücklehnen und Genießen einladen“, erläutert Wagner. Der Einladung nach Frastanz folgten nun kürzlich bereits zum dritten Mal Dutzende Vorarlberger, die sich in der blumigen Kulisse des „Glashus“ wie Zu Hause fühlen durften.
Dabei ließen sie sich von hochkarätigen Sprachtalenten unterhalten und lauschten der Musik von „Malakov“, dem Pianisten und Songwriter, der mit eigens geschriebenen Werken die gehörten Texte gekonnt untermalte. Ans Mikrofon lud Wagner, der an diesem Abend auch aus eigenen Werken las, ausgewählte Poeten aus Vorarlberg und Deutschland. Darunter der in Kleinwalsertal lebende Ivica Mijajlovic, der seit geraumer Zeit im Allgäu unterwegs ist. Ivica zeigte sich dabei emotional, ehrlich, kritisch und direkt zugleich. Dass er in seinen Geschichten immer am Morgen neben einer Flasche Rum aufwacht, zieht sich so stringent durch seine Texte, wie die Kritik, die er mal zwischen den Zeilen oder mal ganz offensiv dem Zuhörer ins Gesicht klatscht.
Daneben wirkte die junge Nürnberger Studentin Barbara Gerlach wie ein eingeladener Unschuldsengel, auch wenn diese ebenso von den harten Seiten des Lebens erzählte. „In Australien ist es verboten, Sex mit einem Känguru zu haben, außer man ist betrunken. Denken Sie da mal darüber nach.“

Ausnahmetalent
Mucksmäuschenstill war es dann bei der Performance des angekündigten Nachwuchstalents Ines Strohmaier. Die erst 15-jährige Poetin überraschte auch an diesem Abend durch ihren ausgeprägten Wortschatz; wie immer schaffte sie es, sich trotz ihres jungen Alters in unterschiedlichste Situationen hineinzuversetzen. Lukas Wagner selbst brachte mit seinen neuen Kurztexten das Publikum zum Schmunzeln und nahm die Gäste mit auf eine politische Reise über das „Eisschollen“-Polar, in dem sich jedes einzelne Schöllchen Eis die Verschmelzung zum großen Ganzen wünscht, dann aber doch unter dem Druck der Massen bricht.

Slam am Bach
Übrigens: Das nächste Slamlabor-Highlight gibt es schon in drei Wochen: „Slam am Bach“ findet nach dem Premiere-Erfolg am Samstag, 9. September, um 20 Uhr zum zweiten Mal in der Kulturbühne Ambach in Götzis, wiederum mit hochkarätigen Gästen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, statt.

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