“Ich bin sehr bedacht auf meinen Namen”, erklärte der 83-Jährige, “da muss man aufpassen, dass der nie kreditgeschwächt wird”. Klubobmann Robert Lugar will das nicht als Misstrauensbekundung verstanden haben und bekräftigte vor Journalisten, dass man bei der nächsten Wahl trotzdem antreten will. Unter welchem Namen, ist noch nicht klar. Geld für den Wahlkampf sei vorhanden, man habe sparsam gewirtschaftet.
Wirklich überraschend kommt Stronachs Ankündigung nicht: Der Magna-Gründer hatte schon bald nach der Nationalratswahl 2013 die Lust an der Politik wieder verloren. Sein 30 Millionen Euro schweres politisches Projekt war stets geprägt von seinem machtbewussten Führungsstil, ständigen Personalwechseln und zuletzt nur mehr Misserfolgen bei Wahlen. Sein Nationalratsmandat legte Stronach rasch zurück, auch frisches Geld wollte er nicht mehr in die Partei stecken. Im Oktober des vergangenen Jahres hat er bereits die Suche nach seinem Nachfolger als Parteivorsitzenden offiziell ausgerufen.
Für Freitagabend hatte Stronach, der sich zuletzt nur mehr selten in der Öffentlichkeit präsentierte, seine Fans zu einem “Wirtschaftssymposium” ins Magna Racino im niederösterreichischen Ebreichsdorf geladen. Eine Stunde vor Beginn trudelte in den E-Mail-Postfächern seiner Mitarbeiter die Nachricht ein, was er dort verkünden wollte: Dass er die Partei fallen lässt, aber eine “Vision für Österreich” habe. Bei seinem neuen Projekt handle es sich nicht um eine Partei, sondern eine “Bewegung”. “Ich will kein Parteiführer sein”, erklärte Stronach.
Inhaltlich unterscheidet sich sein “Sanierungsplan für Österreich” allerdings nicht vom Parteiprogramm. So gab es im doch gut gefüllten Veranstaltungssaal auch die üblichen Forderungen zu hören: Vereinfachung des Steuersystems, Mitarbeiterbeteiligung, Verwaltungsreform. Journalisten-Fragen wollte Stronach Freitagabend nicht beantworten: Er werde in einem Monat wieder nach Österreich kommen und dann mit der Presse sprechen.
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