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FPÖ warnte bei Wahlkampfauftakt vor Schwarz-Grün

"Wir müssen ein kleines Plus haben".
"Wir müssen ein kleines Plus haben". ©VOL.AT/Stiplovsek
Mit dem Ziel das "Schreckgespenst" einer schwarz-grünen Koalition zu verhindern, traten die Vorarlberger Freiheitlichen Freitagabend in Hohenems, dem Heimatort von Parteichef Dieter Egger, in die intensive Phase des Landtagswahlkampfs ein. Bei der ÖVP sei die Vorentscheidung indirekt schon gefallen, meinte Egger, noch könne man der Volkspartei aber einen Strich durch die Rechnung machen.

“Wir starten in den Wahlkampf mit 25 Prozent, ein sehr hohes Niveau”, gab Egger zu, der zu den Klängen von “The Final Countdown” umrankt von Vorarlberg-Fahnen schwenkenden Jugendlichen unter Standing Ovations in den Saal der Otten-Gravour eingezogen war. Man habe aber alle Voraussetzungen trotz dreier Mitbewerber “ordentlich in Richtung 30 Prozent zu erhöhen”. “Wir müssen ein kleines Plus haben”, beschwor der Vorarlberger Freiheitlichen-Chef, denn das Signal der Wähler müsse lauten, “wir wollen die FPÖ in Regierungsverantwortung haben”. Unterstützung bekam der FP-Chef dabei von seinem Tiroler Parteikollegen Markus Abzwerger, der die Hoffnung bekundete, dass wenigstens die Vorarlberger so gescheit wären, Schwarz-Grün eine Absage zu erteilen.

Mit schweren Geschützen gegen ÖVP, Grüne

Mit Kritik an den Grünen und der ÖVP sparte Egger denn auch nicht, was von den rund 400 anwesenden Parteifreunden mit deutlichem Applaus quittiert wurde. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) warf Egger vor, in seiner Amtszeit keine wesentlichen Reformen auf Schiene gebracht zu haben. Die Grünen bezichtigte er, für Einheimische null, für Ausländer aber 100 Prozent Toleranz zu haben und im Verkehrsbereich die Verhinderer notwendiger Projekte zu sein.

Elterngeld von 600 bis 700 Euro

Den Freiheitlichen attestierte der FP-Chef hingegen den Mut, “unangenehme Dinge anzusprechen und durchzuführen”. Seinen Wählern versprach er zu kämpfen “egal ob in Regierungsverantwortung oder auf der Oppositionsbank”. So stellte er etwa in Aussicht, “jedes Landes- und Gemeindegesetz” in der kommenden Legislaturperiode zu durchforsten und zu überprüfen, “wo Dinge überreglementiert sind oder wo sie zu entrümpeln oder zu vereinfachen sind.” Den Vorarlberger Familien will Egger mit einem Elterngeld von 600 bis 700 Euro pro Monat eine echte Entscheidungsmöglichkeit zwischen Beruf und Kinderbetreuung geben. Man müsse nicht immer auf den Bund warten, es gelte die Spielräume im Land auszunutzen.

Plakate auf Egger konzentriert

Dass eine Steuerreform “nicht erst 2018 kommen dürfe” war für Egger auch klar, zumal sich diese zum Großteil durch größere Kaufkraft, Wirtschaftswachstum und ein Beschäftigungsplus selbst finanziere. Für den Rest hatte der FP-Obmann eine Lösung parat: Es gelte das Fördersystem des Bundes, das rund 17 Mrd. Euro ausmache zu durchforsten. “Man kann die Hälfte einsparen, ohne etwas zu verlieren”, gab sich Egger überzeugt.

Ganz auf den Parteichef konzentriert sind die Plakate der Blauen, die ebenfalls beim Wahlkampfauftakt präsentiert wurden: Egger im lockeren, heiteren Gespräch mit einer Familie und dem Spruch “Elterngeld jetzt” , mit jungen Menschen (darunter die jungen FPÖ-Kandidaten) unter dem Motto “Bildungsreform jetzt”, mit zwei älteren Damen und “Faire Pensionen” sowie im Dialog mit einem Mann zu “Wirtschaft befreien, sind die Sujets der ersten Welle von Großplakaten, die ab Sonntag in ganz Vorarlberg zu sehen sein werden. Insgesamt 100 sollen es sein. Ergänzt werden sie durch 500 kleinformatige Plakate, ganz in blau gehalten mit den Slogans “Kein Deutsch. Keine Chance”, “Freiheit statt Parteibuch.”, “Umwidmungen fair und gerecht.” und “Armut treffsicher bekämpfen.” Unter allen Plakaten prangt das Logo der Freiheitlichen für den Wahlkampf, “Vorarlberg zuerst”.

(APA)

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