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FPÖ: Strache wirbt mit "Nächstenliebe" - aber nur für Österreicher

Strache setzt mit seiner neuen Plakatkampagne auf "Nächstenliebe".
Strache setzt mit seiner neuen Plakatkampagne auf "Nächstenliebe". ©APA
Der Intensivwahlkampf der FPÖ vor der Nationalratswahl 2013 hat nun begonnen. Am Montag wurden die neuen, "positiveren" Plakate zum Thema "Nächstenliebe" präsentiert. Gemeint sind mit den Nächsten jedoch Österreich, wie Parteichef Heinz-Christian Strache am Montag bei der Präsentation erklärte.
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Die FPÖ startet ab Montag mit dem Intensivwahlkampf und der Tour durch Österreich. Die FPÖ will bis zum kommenden Wochenende ein Großplakat in 3.000-facher Ausfertigung und zwei kleinere Plakate auf 50.000 Kleinflächen und Dreieckständern affichiert haben.

“Liebe deine Nächsten – für mich sind das unsere Österreicher”

Auf dem Großplakat findet sich der Slogan “Liebe deine Nächsten – für mich sind das unsere Österreicher” sowie das Motto “Höchste Zeit für ‘Nächstenliebe'”. Darauf ist Spitzenkandidat Strache zu sehen mit jeweils einer Vertreterin der Seniorengeneration und einer Vertreterin der jungen Generation. Die Sujets für die kleineren Plakate lauten “Wir kürzen unsere EU-Beiträge – SPÖVP Pflege- und Familiengeld” sowie “Wir senken Mieten, Steuern und Gebühren – SPÖVP Löhne & Pensionen”.

Strache betonte, dass die FPÖ damit einen “Positivwahlkampf” führe und sein Generalsekretär und Wahlkampfleiter Herbert Kickl unterstrich, dass die FPÖ “keine Hassplakate” gemacht habe. Die FPÖ setze damit ihre im Frühjahr gestartete Gerechtigkeits-Kampagne fort. Gerechtigkeit und Nächstenliebe seien zwei wichtige Werte, ohne die eine Gesellschaft kaum funktionieren könne. Nächstenliebe sei auch nicht nur ein religiöser, sondern auch ein menschlicher Wert.

FPÖ fühlt sich Österreichern verpflichtet

Strache unterstrich, dass sich die FPÖ in erster Linie den Österreichern verpflichtet fühle. Diese seien für ihn die Nächsten. Für SPÖ und ÖVP seien das hingegen die Brüsseler Bürokraten, die Grünen “lieben alles außer Österreich” und Frank Stronach sei vor allem an seiner Steuerschonung interessiert, teilte Strache in alle Richtungen aus. Die österreichische Bevölkerung bleibe dabei auf der Strecke, das wolle die FPÖ verhindern.

Programm für Nationalratswahl folgt

Ihr Wahlprogramm will die FPÖ am kommenden Mittwoch präsentieren. Die FPÖ wolle vieles besser, gerechter und effizienter gestalten, kündigte Strache an, während die Wahlprogramme der anderen Parteien “gegen Österreich gerichtet” seien. Er positionierte die FPÖ neuerlich als einzige Alternative zum rot-schwarzen System. Die anderen Parteien sind für ihn nur “Sauerstoffzelt für die Lebensverlängerung der Großen Koalition” und die Grünen im Speziellen seien “wie ein Soletti” fast schon überall dabei.

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) sollten sich jedenfalls “warm anziehen”. Die Wahl werde für sie “kein kuscheliger Spaziergang”, meinte Strache. Er kündigte an, im Wahlkampf so viele Veranstaltungen wie möglich zu besuchen und alle TV-Konfrontationen zu bestreiten. “Ich mache das aus Liebe”, das würden die Menschen spüren, gab sich Strache zuversichtlich.

Kirche über “Prositivwahlkampf” empört

Empört reagierte die Kirche auf die neue Wahlplakatkampagne der FPÖ. In einer Aussendung hieß es: “Für Unverständnis in kirchlichen Kreisen hat die am Montag präsentierte neue “Nächstenliebe”-Kampagne der FPÖ im laufenden Wahlkampf gesorgt. Dass auf entsprechenden Plakaten neben den Konterfeis von Partei-Chef Heinz-Christian Strache und einem blonden Mädchen die biblische Botschaft “Liebe deinen Nächsten”, ergänzt durch “Für mich sind das unsere Österreicher” zu lesen ist, veranlasste etwa Diakonie-Direktor Michael Chalupka zur Klarstellung, dass diese Engführung mit christlichem Verständnis von Nächstenliebe nichts zu tun habe. Als Jesus gefragt wurde: “Wer ist mein Nächster?”, habe er mit der Geschichte vom barmherzigen Samariter – einem “Ausländer”, geantwortet, so Chalupka.”

Alle Information zur Nationalratswahl 2013 finden Sie in unserem Wahl-Special.

(APA/Red)

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