AA

FPÖ Lustenau sucht einen Chef

Ernst Hagen (l.) unterlag Kurt Fischer vor eineinhalb Jahren bei der GV-Wahl in Lustenau.
Ernst Hagen (l.) unterlag Kurt Fischer vor eineinhalb Jahren bei der GV-Wahl in Lustenau. ©VOL.at/Hartinger
(VN) Lustenau - Nicht ohne Probleme gestaltet sich die Suche der Lustenauer FPÖ nach einem Nachfolger für Ortsparteiobmann Ernst Hagen, der bald zurücktreten wird.

Vor Kurzem gab der unterlegene FPÖ-Bürgermeisterkandidat Ernst Hagen seinen bevorstehenden Rücktritt als Ortsparteiobmann der FPÖ Lustenau bekannt. Schon bei der Ortsparteileitungssitzung am 29. November möchte der 59-Jährige die Führung der Partei in jüngere Hände legen. Der 41-jährige Versicherungsmakler Martin Fitz soll dabei Hagens Favorit sein. Ein Favorit allerdings, gegen den sich bereits Widerstand regt.

Duftmarke gesetzt

Telefonisch meldete sich gestern ein FPÖ-Listenmitglied bei den VN, um ihren Unmut über die ihrer Meinung nach „undemokratische“ Implementierung von Kandidat Martin Fitz durch Ernst Hagen Luft zu machen. Dabei sparte die Dame, die nicht namentlich genannt werden wollte, nicht mit Kritik sowohl an Ernst Hagen als auch an dem 41-jährigen Gemeindevertreter, der tags zuvor in der Stadiondiskussion eine erste politische Duftmarke gesetzt hatte. „Hagen hat mit uns nicht gesprochen. Das geht mehreren der elf Mandatare gewaltig gegen den Strich. Einige wollen sogar ihre Funktion zurücklegen, wenn sich die Obmannbestellung so gestalten sollte.“ Kritisiert wird von der Freiheitlichen auch, „dass die FPÖ-Gemeinderäte offensichtlich nicht daran denken, allmählich Jüngeren Platz zu machen.“ Dabei, so die Frau, gebe es fähige Mitglieder, die sowohl als Gemeinderäte als auch als mögliche Ortsparteichefs in Frage kämen. Sie nennt dabei die Mandatare Silvia Ilmer, Nicole Hosp, Günther Grabher und Gerhard Bezler. Fitz wirft sie vor, ein arrogantes Auftreten zu haben.

„Lassen uns nicht hetzen“

Auf die Turbulenzen in der Ortspartei angesprochen, reagierte Ernst Hagen überrascht. „Es stimmt nicht, dass irgend etwas fix ist. Geht ja gar nicht. Aber bei der Ortsparteileitungssitzung am 29. November möchte ich, dass es einen Nachfolger für mich gibt. Martin Fitz ist ein Kandidat. Aber das sind andere auch. Wir werden das diskutieren.“ Auch dementiert Hagen, dass die derzeitigen FPÖ-Gemeinderäte Sieglinde Maksymowicz, Wolfgang Bösch und er selbst zwingend bis zum Ende der Legislaturperiode bleiben würden. „Aber hetzen lassen wir uns nicht.“

Kandidaten

Gegen die Vorwürfe zur Wehr setzt sich auch der kolportierte Hagen-Nachfolger Martin Fitz als Lustenauer FPÖ-Chef. „Sollte die Mehrheit der FPÖ-Funktionäre wollen, dass ich dieses Amt übernehme, bin ich sicherlich gesprächsbereit. Aber das würde demokratisch entschieden. Ich kann jedenfalls auch mit anderen Kandidaten zusammenarbeiten.“ Einer, der selber nicht ungern die Führung in der Lustenauer FPÖ übernehmen würde, ist Gerhard Bezler, 45. Angesprochen auf seine Ambitionen, sagt Bezler unmissverständlich:„Sollte man mich wollen, wäre ich bereit.“ Als „gute Kandidatin“ bezeichnet Bezler auch die 29-jährige Nicole Hosp, Vorsitzende der jungen FPÖ Vorarlberg. Sie war gestern für die VN nicht erreichbar.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Lustenau
  • FPÖ Lustenau sucht einen Chef