Hündin Lena steuert zielstrebig auf einen kleinen Schneehügel mitten auf dem riesigen Hang zu. Sie schnüffelt, bellt, wedelt mit dem Schwanz und beginnt dann sofort zu graben. Kurz darauf folgt Hundeführer Oliver Konzett mit einer Sonde und einer Schaufel. Erst tastet er den Bereich vorsichtig ab, den Lena angezeigt hat. Dann beginnt auch er zu graben. Als sich ein Loch auftut, verschwindet die Hundedame sogleich unter der Schneedecke. Ein Bellen verrät Konzett alles, was er wissen muss. Er greift zum Funkgerät und meldet: „Eine Person gefunden.”
Auslese mit fünf Monaten
Ob ein Hund tatsächlich zum Lawinen- und Suchhund taugt, „sieht man relativ schnell”, sagt Ausbildner Christoph Rüscher. Schon im Alter von fünf bis sechs Monaten werden die Tiere aussortiert. Zuvor durchlaufen sie eine anspruchsvolle Ausbildung. Dabei werden sie etwa an das Liftfahren und das offene Gelände gewöhnt. Wird ein Hund als tauglich eingestuft, kann er im Alter von einem Jahr die erste Prüfung, die „A-Prüfung” ablegen. Erst nach erfolgreich absolvierter B-Prüfung darf er aber zu Einsätzen mitgenommen werden. Nimmt er dann auch die dritte Hürde, gilt der Hund als voll ausgebildeter Lawinenhund.
Im Ernstfall zählt jede Sekunde
Bertram Klehenz ist Leiter der Trainingswoche in Fontanella. Er verweist auf die Unterschiede zwischen Training und Ernstfall. Passiert wirklich etwas, zählt jede Sekunde. Bereits nach zehn Minuten in einer Lawine sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit nämlich um 70 Prozent. Deswegen ist das System der Bergrettung auf ein schnelles Eingreifen ausgerichtet. Jeder Hundeführer hat die volle Ausrüstung und seinen Hund jederzeit griffbereit. Kommt die Alarmierung, fliegt der Helikopter den nächstgelegenen Hundeführer an und greift ihn direkt von seinem Wohnort auf. „Jeder hat einen fixierten Landeplatz”, erklärt Klehenz.
„An Ort und Stelle bleiben”
Als Erstes vor Ort ist in der Regel der Rettungshubschrauber mit einem Flugretter und dem Notarzt. Rund 20 Minuten nach der Alarmierung treffen Lawinenhund und Hundeführer ebenfalls mit dem Helikopter ein. Zunächst muss sich der Bergretter ein Bild von der Situation machen. Dazu spricht er mit Augenzeugen des Abganges, wenn es welche gibt. Sie können wertvolle Informationen darüber liefern, wo sich der Verschüttete zuletzt aufgehalten hat. „Deswegen ist es wichtig, an Ort und Stelle zu bleiben, sofern es die Sicherheit zulässt”, so Klehenz.
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