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Förderung fix: Zukunft des Wiener Wiesenthal-Instituts gesichert

Das war Simon Wiesenthal
Das war Simon Wiesenthal ©APA
Der Fortbestand des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust Studien (VWI) ist gesichert. Die Rathaus-Förderung ist fixiert, der Umzug der Einrichtung an den neuen Standort am Rabensteig wird nun vorbereitet - dort soll ab November 2015 der Vollbetrieb laufen.
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Das teilte das Büro von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) am Dienstag in einer Aussendung mit.

Forschungszentrum von Weltruhm

Das Forschungszentrum beinhaltet den Großteil der Dokumente von Simon Wiesenthal, shoahrelevante Teile des Archivs der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) sowie bisher rund 11.000 Bände zum Thema. “Das Forschungszentrum wird Wien in den kommenden Jahren zu einem der weltweit führenden Standorte für Holocaust-Studien machen”, zeigte sich Mailath-Pokorny überzeugt.

Simon Wiesenthal: Verstorben 2008

Das Institut wurde 2008 nach dem Tod Wiesenthals gegründet. Derzeit ist es am Desider-Friedmann-Platz untergebracht. Nun werden neue Räumlichkeiten am benachbarten Rabensteig 3 in der Inneren Stadt adaptiert. Bund und Stadt stellen jeweils 3,3 Mio. Euro zur Verfügung – eine Kostenabdeckung für die Jahre 2015 bis 2030. Der Rathaus-Anteil wurde nun abgesegnet. Die Grundsteinlegung findet bereits kommende Woche statt.

Wiener Wiesenthal-Institut: Vollbetrieb ab 2015

Der Vollbetrieb soll ab November 2015 erfolgen. Das Zentrum wird laut Aussendung künftig über 1.353 Quadratmeter Platz verfügen. Da sich das VWI als internationales Forschungszentrum verstehe, werde auf globalen Austausch und Fellowship-Programme, wie es sie seit Herbst 2012 gibt, besonderer Wert gelegt, hieß es. Die künftigen Forschungsprojekte werden demnach von externen Projektteilnehmern durchgeführt und in Kooperation mit den Trägereinrichtungen des VWI im Inland sowie mit Partnereinrichtungen im Ausland stattfinden.

Neuer Standort: Rabensteig

Der Weg zum neuen Standort erfolgte nicht reibungslos – der Beginn der Adaptierungen musste darum zuletzt auch verschoben werden. Der Standort Rabensteig stand bereits am Beginn zur Debatte, andere wurden aber ebenfalls erwogen und wieder verworfen. 2009 war es zu einem Streit zwischen dem damaligen IKG-Präsidenten Ariel Muzicant und dem Gründungsleiter des Instituts, Anton Pelinka, gekommen, was letztendlich zum Rücktritt des alten Vorstands führte.

Das Institut wird als gemeinnütziger Verein geführt. Träger sind unter anderem das Dokumentationszentrum des Bundes jüdischer Verfolgter des Naziregimes (BJVN – Simon Wiesenthal Archiv), das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW), die IKG, das Jüdische Museum und das Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. Das Haus, in welches das Institut nun einzieht, gehört der IKG. Diese übernimmt auch die Sanierung.

(apa/red)

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