Nicht nur fragwürdige Transporte von Reststoffen aus der Biogasproduktion eines Schweizer Betriebes zu Vorarlberger Landwirten erregt nach dem Skandal rund um die illegalen Mülldeponien den Argwohn der Vorarlberger. Auch Transporte aus Deutschland erwecken zumindest aus der Entfernung einen fragwürdigen Eindruck – und stehen in Verbindung zu Häusle.
Flüssige Gärreste als Dünger
Im Detail handelt es sich um einen baden-württembergischen Verwerter von Schlachtabfällen. Laut Webseite liefert man Tierreste aus Schlachthöfen für die Haustierfutterproduktion oder als Rohstoff von Biogasanlagen. Zum Angebot gehören aber auch flüssige Reststoffe aus der Biogasproduktion. Diese werden in der Landwirtschaft teilweise als Dünger eingesetzt.
Diese Reste der Biogasproduktion bezieht der deutsche Anbieter teilweise auch aus Vorarlberg – von Häusle, wofür dieser scheinbar vom Vorarlberger Abfallverwerter bezahlt wird. Diese flüssigen Gärreste werden nach Deutschland gebracht – und von dort aus teilweise wieder als Dünger nach Vorarlberg verkauft. Von Häusle wird eine Geschäftsbeziehung mit dem deutschen Unternehmen immerhin bestätigt.
Vorarlberg Milch lässt Gärreste nicht auf “ihre” Wiesen
Vorarlberg ist für flüssige Gärreste nicht gerade der beste Markt. Denn für viele Milchbauern sind diese als Dünger tabu – dank einem Verbot durch die Vorarlberg Milch. Diese erlaubt ihren Zulieferern auf ihren Wiesen nur betriebseigene Gülle und Mineraldünger. Auch Landesrat Erich Schwärzler sei auf die Praxis rund um die flüssigen Gärreste aufmerksam geworden, auf VOL.AT-Anfrage bestätigt er eine Prüfung der Sachlage.
Zulieferer verwehrt sich gegen Verdächtigungen
Das baden-württembergische Unternehmen betont gegenüber VOL.AT, dass alles seine Ordnung habe. Der Handel mit den flüssigen Gärresten entspreche den Gesetzen, man habe die erforderlichen Zertifikate und unterstehe auch der Kontrolle der entsprechenden Behörden. Man lasse sich nicht in ein schiefes Licht rücken, nur weil aufgrund des Skandals rund um die illegalen Mülldeponien bei Häusle eine gesamte Branche in Vorarlberg kriminalisiert wird.
Kontrolle durch die Behörden in Frage gestellt
Auch sei die Verwertung der Gärreste ökologisch sinnvoll, da so keine Ressourcen unnötig verschwendet werden. Statt eine Treibjagd auf die Branche zu veranstalten, müsse man eher fragen wie – trotz der behördlichen Kontrollpflicht – solche Verfehlungen wie bei Häusle über Jahre überhaupt möglich waren.
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