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Flüchtling warf in Deutschland Kinder aus dem Fenster - Prozess

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Ein syrischer Kriegsflüchtling hat sich am Dienstag vor dem Landgericht Bonn wegen versuchten Mordes an seinen drei kleinen Kindern verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, die Kinder aus dem Fenster geworfen zu haben, um seine Frau zu bestrafen. Die Frau habe sich in Deutschland nicht mehr alles von ihm gefallen lassen wollen.

Bonn. Das Drama ereignete sich am 1. Februar in einer Flüchtlingsunterkunft in Lohmar bei Bonn. Die älteste Tochter wurde durch den Sturz aus dem Küchenfenster im ersten Stock lebensgefährlich verletzt. Das sieben Jahre alte Mädchen erlitt unter anderem einen Schädelbruch und Hirnblutungen. Der fünfjährige Sohn, der durch das Badezimmerfenster geworfen wurde, brach sich mehrfach den Arm und zog sich eine Schädeldachfraktur zu. Die jüngste Tochter – erst ein Jahr alt – hatte Glück, weil sie auf ihrem Bruder aufkam. Sie erlitt leichtere Verletzungen.

Es habe “weltanschauliche Streitigkeiten” gegeben

Am ersten Prozesstag wurde nur die Anklage verlesen – am nächsten Dienstag soll es mit Zeugenaussagen weitergehen. Der Anwalt des Angeklagten, Martin Kretschmer, sagte, seinem Mandanten tue die Tat furchtbar leid. Es stimme, dass es “weltanschauliche Streitigkeiten” zwischen den Eheleuten gegeben habe. Ob diese aber unmittelbar zu der Tat geführt hätten, werde der Prozess klären müssen.

Der heute 35 Jahre alte Angeklagte hatte Syrien 2014 verlassen, seine Familie kam später nach. Über die Türkei und Bulgarien ging es zunächst nach Frankreich und 2015 nach Deutschland. Für die Verhandlung vor dem Landgericht Bonn sind sechs Verhandlungstage bis zum 12. Oktober angesetzt.

(APA)

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