Bereits am 24. August ist der kleine Königspinguin geschlüpft. Inzwischen ist das Küken rund 30 Zentimeter groß und kann sich nicht mehr unter der Bauchfalte seiner Eltern verstecken. “Königspinguine bauen keine Nester. Die Eltern tragen das Ei abwechselnd auf den Füßen und bebrüten es in ihrer Bauchfalte. Auch nach dem Schlüpfen wird das Kleine noch eine Zeit lang in die wärmende Hautfalte gebettet, weil es nur ein sehr spärliches Gefieder hat“, erklärt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.
Zucht von Königspinguinen ist schwierig
Weniger als 20 Zoos in Europa halten Königspinguine, noch weniger züchten die zweitgrößte Pinguinart regelmäßig. Umso größer ist die Freude in Schönbrunn, dass es nach dem Küken im Vorjahr auch heuer wieder mit Nachwuchs geklappt hat. Schratter: “Der Bestand der Königspinguine in der Subantarkis wird auf rund zwei Millionen Tiere geschätzt. Sie zählen somit nicht zu den bedrohten Tierarten, doch der Klimawandel wirkt sich bereits negativ auf ihre Bruterfolge aus. Im Zoo ist die Zucht dieser flugunfähigen Vögel sehr schwierig. Viele unterschiedliche Faktoren müssen stimmen und nicht zuletzt ist auch viel Fingerspitzengefühl von Nöten.“
Ein flauschiges, hungriges Küken
Der fünf Wochen alte Pinguin entwickelt sich jedenfalls prächtig. Kein Wunder, er hat nur eines im Sinn: fressen. Mit aufgerissenem Schnabel wartet er, bis seine Eltern ihn mit vorverdauten Fischen füttern. Die ersten Schwimmversuche wird das Küken erst im Alter von rund zehn Monaten unternehmen. Dann verliert es mit der ersten Mauser sein flauschiges Daunenkleid, das sich mit Wasser vollsaugen würde, und bekommt ein voll entwickeltes Gefieder. Mittels Federproben, die genetisch untersucht werden, wird das Geschlecht des Jungtieres festgestellt. Äußerlich unterscheiden sich Weibchen und Männchen nämlich nicht. Die Männchen sind nur meist etwas größer.
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