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Firmenpräsident von Tesco tritt zurück

Nach den Buchhaltungsfehlern und einem dramatischen Gewinneinbruch bei der größten britischen Supermarktkette Tesco tritt deren Firmenpräsident Richard Broadbent zurück. Eine unabhängige Untersuchung habe ergeben, dass die Rechenfehler gravierender seien und weiter zurückreichten als bisher bekannt, teilte Tesco am Donnerstag mit.


Der Verwaltungsrat müsse nun umgehend für ein komplett neues Management-Team sorgen und schnell neue, weitreichende Geschäftspläne umsetzen, erklärte Broadbent.

Der Gewinn von Tesco brach im ersten Halbjahr auf 6 Mio. Pfund (7,59 Mio. Euro) ein – nach 820 Mio. Pfund im Vorjahreszeitraum. Der Konzernumsatz sank um 4,4 Prozent auf 34 Mrd. Pfund.

Die Untersuchung durch das Beratungsunternehmen Deloitte habe ergeben, dass Tesco seine Gewinne um insgesamt 263 Mio. Pfund zu hoch angegeben habe und dass die Buchungsfehler auf die Zeit vor 2013 zurückgingen. Demnach wurden unter anderem im Geschäftsjahr 2013/2014 70 Mio. Pfund zu viel angegeben und im Geschäftsjahr davor 75 Mio. Pfund. Im September hatte Tesco bekanntgegeben, dass die Prognose für den Gewinn von März bis August dieses Jahres um 250 Mio. Pfund “überschätzt” worden sei.

Broadbent erklärte, er bedauere die in den vergangenen Wochen bekannt gewordenen Probleme zutiefst. Der erst seit September amtierende Chef David Lewis hatte eine unabhängige Untersuchung angeordnet, auch die britische Finanzaufsicht leitete ein Ermittlungsverfahren ein. Acht Manager wurden inzwischen suspendiert. Tesco steht wegen scharfer Konkurrenz der deutschen Discountmärkte Aldi und Lidl und anderer Ketten wie Wal-Mart und Sainsbury’s ohnehin unter Druck.

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