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Zauberhafte Flüssigkeit herstellen

Das nichtnewtonsche Fluid – muss man selbst ausprobiert haben.
Das nichtnewtonsche Fluid – muss man selbst ausprobiert haben. ©Emir T. Uysal
Mal fest, mal flüssig: Nichtnewtonschem Fluid auf der Spur.
Experiment: Das nichtnewtonsche Fluid

Feldkirch. (etu) Eine der physikalischen Eigenschaften, die auf einfache Weise zu Hause nachgewiesen werden kann, ist die nichtnewtonsche Flüssigkeit. Sie bezeichnet im Gegensatz zum newtonschen Fluid eine zähe Flüssigkeit, die nicht konstant (also entweder fest oder flüssig) bleibt. Auf diese Erkenntnis ist der Namensgeber Isaac Newton (1642–1726) gestoßen. Der britische Wissenschaftler entdeckte nicht nur die Schwerkraft, sondern er beschrieb auch als Erster, dass Wasser sich verhält, wie es sich verhält. Es ist zum Beispiel immer gleich flüssig – egal wie viel Kraft darauf wirkt.
Bei nichtnewtonschen Flüssigkeiten ist das anders. Ein Beispiel aus dem Alltag: Ketchup. In der Flasche ist es richtig fest, erst wenn man Kraft darauf ausübt (die Flasche schüttelt), wird es flüssig und fließt problemlos heraus.

Fest durch Druck
Ganz besonders auffällig ist dies aber bei anderer nichtnewtonscher Flüssigkeit. Nachwuchsforscher Jason Durell will dieses Experiment zu Hause nachstellen. Dafür benötigt man nur Wasser und Maisstärke. Diese Zutaten vermengt, ergeben eine zunächst unscheinbare Mixtur. Wenn sie herumsteht, ist sie flüssig, fast wie Wasser. Wenn man jetzt aber Druck darauf ausübt, wird sie plötzlich – für einen Moment – fest. Sogar der Schlag mit einem Hammer lässt nichts spritzen. Nichtnewtonsche Flüssigkeiten sind also mal flüssig, mal fest.

Wie geht das?
Der Grund, warum der Stärkeschlabber sich so verhält, ist: Im Ruhezustand legt sich das Wasser wie ein Netz um die Stärke – das Ganze ist flüssig. Wird nun Druck auf das Gemisch ausgeübt, wird das Wasser verdrängt und die Maisstärketeilchen verhaken sich ineinander und bilden eine feste Masse. Könnte man damit über das Wasser laufen? Ja, es ist möglich. Wenn du in einem kleinen Plantschbecken genügend Wasser mit Maisstärke vermengst, könntest du, wenn du schnell genug bist, sogar darüberlaufen.

Tanzende Flüssigkeit
Der Kinderreporter geht noch einen Schritt weiter und will die Flüssigkeit tanzen sehen: In zwei Schüsseln vermengt er erneut Maisstärke und Wasser. Wenn man nun mit dem Löffel oder Finger gegen die Masse reibt, bilden sich kleine Risse, die sich wieder „heilen“. Jetzt nimmt Jason Durell einen Lautsprecher und spannt Frischhaltefolie über den Audioausgang der Boxen. Wenn nun ein basslastiges Lied abgespielt wird, tanzt die Mixtur bei jedem „Schlag“ förmlich auf dem Lautsprecher. Diese „Show“ kannst du noch aufpeppen, wenn du etwas Lebensmittelfarbe in deinen Glibber gibst. Viel Spaß beim Austesten.

Isaac Newton
Leben: Geboren am 25. Dezember 1642 in Woolsthorpe-by-Colsterworth, Lincolnshire in England; verstorben am 20. März 1726 (julianischer Kalender) in Kensington, London.
Werdegang: Newton war Physiker, Mathematiker, Astronom und Alchemist. In seinem Hauptwerk „Philosophiae Naturalis Principia Mathematica“ (1687) erforschte er die Gravitationskraft.

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