Feldkirch. (VN-gms) Hinter verschlossenen Türen wurde der Verkauf der stadteigenen Liegenschaft Weinberggasse 13 von der Stadt Feldkirch beschlossen. Dass das Geschäft doch ans Licht der Öffentlichkeit dringt, hat damit zu tun, dass der grüne Stadtvertreter Gerhard Diem zum Bau einer Wohnanlage auf dem verkauften Grundstück einige Fragen hatte. Diems Anfrage drehte sich um mehrere Aspekte: etwa den Kaufpreis, aber auch die vereinbarte Baunutzungszahl sowie die tatsächliche Größe des Baus.
Aus der Beantwortung der beiden Stadträte Wolfgang Matt (Feldkircher Volkspartei) und Thomas Spalt (Freiheitliche) konnte man nun einiges erfahren. Das Grundstück in Hanglage am Ardetzenberg – bestehend aus 3136 Quadratmetern Freihalte-Gebiet und 2297 Quadratmetern Bauwohngebiet – wurde um 1.177.750 Euro von der Stadt an den Bestbieter verkauft. Stadtintern hatte man den Wert auf 554.813 Euro beziffert, was, bei Ausklammerung der Freihaltefläche, einen Preis von 241 Euro pro Quadratmeter bedeuten würde.
Zwei Geschoße oder vier?
In Feldkirch berät ein Fachbeirat den Bauausschuss bei vielen Bauangelegenheiten. In diesem Fall gab der Beirat ein Projekt mit einer Baunutzungszahl (BNZ) von 28,1 frei. Vier Wohnungen sollten auf dem Gelände errichtet werden. Damit folgte man dem Richtplan für Baudichte, der im unteren Grundstücksbereich zwei Geschoße (und eine BNZ von 35) und im oberen Bereich des Grundstücks 1,5 Geschoße und eine BNZ von 25 vorsah.
Errichtet wurde jetzt aber eine viergeschoßige Anlage mit sieben Wohnungen. Für Anfragesteller Diem ergibt sich aus den öffenlich einsichtlichen Unterlagen eine ungefähre BNZ von 46. Von Stadtseite sieht man das anders: das tatsächliche Projekt weise eine Baunutzungszahl von 33,1 auf. Die Diskrepanz ergibt sich daraus, dass das Gebäude tiefer ins Gelände geschoben wird: damit werden große Flächenanteile für die Berechnung irrelevant.
Jägerbau-Geschäftsführer Guntam Jäger, der das Grundstück vom ursprünglichen Käufer erworben hat, betont, dass er überzeugt ist, dass eine zu hohe BNZ mit Sicherheit abgelehnt worden wäre. Der Bauauschuss wurde übrigens nach den Änderungen nicht mehr mit dem Projekt befasst, weil das aufgrund der Termine für den Bauwerber eine zweimonatige Verzögerung bedeutet hätte – so die Begründung.
Luxus-Wohnungen
Unabhängig vom Grundstückspreis dürften die Wohnungen jedenfalls für begüterte Käufer gedacht sein: Die vier zum Verkauf angebotenen Wohnungen kosten zwischen 780.000 und 1,5 Millionen Euro. Die Wohnung im obersten Geschoß ist bereits vergeben, sie geht an den ursprünglichen Käufer.
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