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„Schilderwald“ ist verschwunden

Seit 16 Jahren hat Dieter Preschle das Amt des Ortsvorstehers in der Feldkircher Innenstadt inne.
Seit 16 Jahren hat Dieter Preschle das Amt des Ortsvorstehers in der Feldkircher Innenstadt inne. ©Emir T. Uysal
Ortsvorsteher Dieter Preschle erzählt Aktuelles über die Innenstadt.

Feldkirch-Innenstadt. (etu) Die Feldkircher Innenstadt ist im stetigen Wandel. Selbst wenn die Fassaden der ehrwürdigen Altstadt denkmalgeschützt sind, wird hinter den Mauern geplant, gearbeitet und gebaut. Das Matthaus beispielsweise wird für 4,125 Millionen Euro saniert und Platz für neue Wohnflächen geschaffen. Am Jahnplatz unter der Schattenburg soll für 32 Millionen Euro ein weiteres Areal mit insgesamt 2200 Quadratmetern Einzelhandelsflächen, 2400 Quadratmetern Büroflächen und etwa 45 Wohnungen entstehen. Für die Zeit der Bauarbeiten wird bereits über eine Übergangslösung zur Parkplatzsituation nachgedacht. Danach suche man langfristige Lösungen. „Hier müssen wir viele Faktoren mit einbeziehen. Wir können nicht einfach die Parkplätze für kommende Generationen verplanen“, sagt Ortsvorsteher Dieter Preschle.

Aus 37 mach 14
Eine große Neuerung ist die Beschilderung in der Innenstadt. Der komplizierte „Schilderwald“ hat endlich ein Ende gefunden. Vorher schmückten 37 Verbotszeichen (Großteils Park-, Halte- und Fahrverbote) die Fußgängerzone. Diese wurden durch 14 Hinweiszeichen in der Neustadt, Herrengasse und Vorstadt sowie am Domplatz, Sparkassenplatz, Mühletorplatz und beim Rösslepark ersetzt. „Die Parkregelungen bleiben wie gehabt bestehen. Zusätzliche Beschilderungen sind nicht mehr erforderlich.“ Innerhalb der Fußgängerzone sind nur das Zu- und Abfahren sowie Ladetätigkeiten gestattet. Eine Erweiterung der Radstellanlage beim Supermarkt Interspar soll zusätzlich für Komfort sorgen.

Flüchtlinge bei Familien
Aber auch mit der Asylthematik setzt sich Feldkirchs Zentrum auseinander. Obwohl derzeit keine größeren Flüchtlingsunterkünfte bestehen oder in Planung sind, werden zahlreiche Asylwerber bei verschiedenen Familien untergebracht. „Der Flüchtlingschor ‚Kontakt Chor’ ist ein wunderbares Beispiel für beidseitige Integration“, meint Preschle. Gerade die Ortsvorsteher seien intensiv beschäftigt, die Brücke zwischen Bewohnern und Asylwerbern zu bauen.
Weniger erfreulich ist die Bettlerproblematik in der Innenstadt. „Ich persönlich sehe das Thema gespalten. Natürlich gibt es ein Grundrecht, betteln zu dürfen. Auf der anderen Seite verstehe ich die Bevölkerung und die Wirtschaft, die unter penetranten ‚Offensiven’ leidet“, so Preschle. In der nächsten Stadtvertretersitzung soll über ein dementsprechendes Bettelverbot entschieden werden.
Auch der Postamt-Wirbel beschäftigt die Altstadt weiter: Die Verantwortlichen der Post „sind einfach nicht kooperativ“, so der Ortsvorsteher. „Wir wissen, dass es ein großes Bürgeranliegen ist, zumindest einen Postpartner zu finden, aber es scheint schier keine Interesse seitens der Post zu bestehen.“ Einzig gegenüber dem Rathaus gibt es einen Briefkasten.

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