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Rheticus Gesellschaft hielt Rückschau und präsentierte Jubiläumsbuch

StR Rainer Keckeis, Obmann Albert Ruetz, NR Harald Walser, GF Gerhard Wanner, LT-Präsident Harald Sonderegger.
StR Rainer Keckeis, Obmann Albert Ruetz, NR Harald Walser, GF Gerhard Wanner, LT-Präsident Harald Sonderegger. ©Helmut Köck
Feldkirch. (koe) Obmann Albert Ruetz konnte zur Jahreshauptversammlung und zur 40-Jahrfeier weit über 100 Mitglieder und Gäste im AK-Festsaal begrüßen.
40. Jahreshauptversammlung 2017

Gekommen waren unter anderem StR Rainer Keckeis, LT-Präsident Harald Sonderegger, NR Harald Walser, AltBgm. Heinz Bilz sowie Werner Bundschuh, Obmann der Johann August-Malingesellschaft.

Rückschau 2016
“Mit 20 Veranstaltungen konnten die 504 Mitglieder auf ein reichhaltiges Programm zurückgreifen“, berichtete GF Gerhard Wanner in seiner Rückschau. Erwähnenswert seien auch die vier Buchpräsentationen: NS-Musterdorf Fraxern, Bergdorf Gurtis, Ordnung – Unordnung – Alles in Ordnung? der Intern. Bludescher Mundart Literatur Werkstatt sowie die Schriftenreihe mit diversen Autoren. Finanzreferent Gerhard Steger berichtete über ein ausgeglichenes Budget dank der Subventionsgeber Land Vorarlberg, Stadt Feldkirch und Sparkasse Feldkirch. Zusammen mit den Mitgliedsbeiträgen und Sponsoren sei es möglich, auch in diesem Jahr ein anspruchsvolles Programm zu realisieren.

Vier neue Bücher
Geplant sind 27 Veranstaltungen, elf Führungen bzw. Exkursionen, acht Vorträge drei Ausstellungsbesuche und ein 3-Abendseminar: Geschichte der Männerherrschaft und des Frauseins in Vbg. im 17.-20. Jahrhundert. Aber auch vier Publikationen werden 2017 erscheinen: 40 Jahre Rheticus-Gesellschaft, Kirchen und Kapellen im Raum Feldkirch, Natur und Umwelt sowie 100 Jahre russische Oktoberrevolution und das Echo in Vorarlberg. Eine neue Homepage wurde ins Netz gestellt. Neu in den Vorstand aufgenommen wurde Silvia Mayer. Geehrt wurde Anni Mathes von der Bludescher Mund Art Literatur Werkstatt. Bereits seit zehn Jahren gibt es eine intensive Zusammenarbeit und die RG ist der einzige Verein im Oberland, welcher sich auch mit Mundart auseinandersetzt. Die Geehrte gab dann noch eine in Mundart gehaltene Hommage an die RG zum Besten. Mit einem herzlichen Dank an die Vorstandsmitglieder und an Hermann Amann vom Kulturreferat, welcher mit Akribie die organisatorischen Vereinsagenden bewältigt, schloss die 40. JHV.

Landesumfassender Verein
„Im Laufe von 40 Jahren, seit der Gründung als erster landeskundlicher Verein für das Vorarlberger Oberland, hat sich die RG vom regionalen zum landesumfassenden und grenzüberschreitenden Verein entwickelt. Besonders positiv muss die Zusammenarbeit mit anderen landeskundlichen Vereinen hervorgehoben werden. Die Rheticus-Gesellschaft hat sich als ideologisch offener Verein entwickelt und sich seit dem Jahr 1987 von seinem „rechtslastigen Image befreit”, berichtete Obmann Albert Ruetz. Auch heute noch sind weitere wichtige Anliegen die Förderung institutioneller und örtlicher Identitäten durch Festschriften, Heimatbücher oder durch die Förderung der Aufarbeitung wichtiger lokaler Themen, wie etwa das jüngste Buch, verfasst von Albert Summer, über das NSMusterdorf Fraxern beweist. „Wir sind stolz darauf, die umfangreichste Publikationstätigkeit eines landeskundlichen Vereins vorweisen zu können, wobei das Thema „Natur und Umwelt“ seit Gründung wichtig und das zweite Standbein der Gesellschaft war.“

Grußworte
StR Rainer Keckeis bedankte sich im Namen der Stadt Feldkirch einmal für die Verbundenheit der RG mit der Arbeiterkammer und die geleistete Arbeit und versicherte, dass die Stadt auch weiterhin die Vorhaben des Vereins unterstützen werde.

“Die Reflexion der gemeinsamen Geschichte ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine moderne Gesellschaft”, erklärte LT-Präsident Harald Sonderegger. Er hielt fest, dass die Gesellschaft mit ihren breiten Fächern an Aktivitäten, einen unverzichtbaren Beitrag für das Geschichtsbewusstsein Vorarlbergs leiste: “Über die Jahre sind eine ganze Reihe einschlägiger Publikationen, Vorträge, Führungen und Exkursionen mit überregionaler Bedeutung entstanden, die das Wirkungsfeld der RG sowohl beachtlich erweitert hat als auch aktuell prägt. Der humanistische Gedanke blieb dabei stets im Mittelpunkt. Er soll auch uns als Grundlage für unser politisches Handeln, für geltungsstarke und kulturübergreifende Prinzipien der menschlichen Handlungsorientierung und nicht zuletzt als inspirierendes Bildungsideal dienen.

Persönliche Erinnerungen
In seinem Festvortrag „Zur Geschichte der Geschichtsschreibung in den 70/80er- Jahren“ beschrieb NR Harald Walser sehr persönliche Erinnerungen. Bis in den 70er Jahre gab es sehr „kleingeistige“ Personen im Lande und Vorarlberg sei durch einen Kulturkampf geprägt gewesen, die Aufarbeitung der Zeitgeschichte war eine „heiße Kartoffel“. In der Vergangenheit gab es diverse Auseinandersetzungen der RG mit der Johann August Malin-Gesellschaft, dessen Obmann Harald Walser war. Man denke an die Publikationen über die ehemaligen Anhänger des Nationalsozialismus, Natalie Beer und Alois Tschabrun. LAD Elmar Grabher, welcher bei der Gründung der RG beteiligt war, spielte dabei auch eine Rolle. Zwischenzeitlich wurde das historische Betrachten im Land intensiviert und kritisch hinterfragt, dank vieler Initiativen durch lokale Geschichtsvereine und Museen. „Und wer sich wie die RG so kritisch mit der eigenen Geschichte auseinandersetzt, der hat viel zur Aufarbeitung beigetragen“, so Walser.

Ehrenmitglied
Nach der Vorstellung der 132-seitigen und reich bebilderten Festschrift „40 Jahre Rheticus-Gesellschaft“ wurde Gerhard Wanner, seit 40 Jahren Geschäftsführer, Obmann und Gründungsmitglied des Vereines, zum ersten Ehrenmitglied ernannt. Bei einem anschließenden Büfett gab es dann ausreichend Gelegenheit, über Vergangenes und Zukünftiges zu plaudern.

Info
Das neue Jahresprogramm finden sie unter www.rheticus.com

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