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Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Bahnhofbezirks geschaffen

Bereits im Jahr 2004 fand ein städtebaulicher Wettbewerb für ein zirka 56.000 m2 großes Gebiet im Bahnhofsbereich statt. Die Stadt Feldkirch und die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) waren damals die Ausschreiber. Einerseits sollte durch eine entsprechende Bebauung die städtebauliche Qualität des Bahnhofviertels verbessert und andererseits die Möglichkeit geschaffen werden, die brach liegenden oder untergenutzten Flächen für eine hochwertige Bebauung nutzbar zu machen.

 

Drei Jahre später, 2007, wurde auf Basis dieses Wettbewerbs ein Bebauungsplan von der Stadtvertretung erlassen. Seither sind wiederum zehn Jahre vergangen und vieles hat sich verändert. Aus diesem Grund wurde der Bebauungsplan angepasst und die geänderte Fassung gestern von der Stadtvertretung beschlossen. „Heute finden täglich 13.500 Ein- und Ausstiege am Bahnhof Feldkirch statt. Damit handelt es sich um den meistfrequentierten Bahnhof des Landes. Diese Zahl hat sich seit dem Jahr 2006 verdoppelt“, macht Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold auf die heutige Situation aufmerksam. Nun sollen die Weichen für eine durchdachte Entwicklung des Bahnhofbezirks Feldkirch gestellt werden. Neben der deutlich höheren Frequenz in diesem Gebiet, soll in den neuen Planungen beispielsweise auch die Bahnhofshalle der ÖBB bestehen bleiben. Auch deshalb war eine Anpassung des Bebauungsplans notwendig.

Die wesentlichen Änderungen im Detail

  • Die südseitige Baugrenze in Richtung Friedhofsmauer Peter und Paul wird um zirka drei Meter erweitert. Das gewährleistet einen respektvollen Umgang mit dem Bestand der Bahnhofshalle und eine ausreichend verbleibende Baufeldgröße. Ebenso wird das nordöstlich des Bahnhofsvorplatzes liegende Bauvolumen adaptiert (im Bereich Zufahrt Autoreisezug) und in nunmehr zwei Baukörper unterteilt, wodurch eine verträglichere Integration der Baukörper in die städtebauliche Struktur erreicht wird.
  • Auch wird der Geltungsbereich gegenüber dem bisherigen Bebauungsplan derart erweitert, dass die südöstlich an die Bahnhofstraße angrenzenden Liegenschaften

auch vom neuen Bebauungsplan umfasst sind (rechts an der Zufahrt zum Bahnhof), damit auch auf diesen Liegenschaften eine Bebauung im Sinne des städtebaulichen Wettbewerbs ermöglicht wird.

  • Schließlich wird durch die Anpassungen eine teilweise Überdachung des Bahnhof-Vorplatzes ermöglicht und – wie bereits im Bebauungsplan von 2007 vorgesehen – sind die Rahmenbedingungen für eine zweigeschossige Tiefgarage damit gegeben.

„Diese Anpassungen stellen geringe Abweichungen gegenüber dem bisherigen Bebauungsplan dar. Es werden im Vergleich mit dem zugrunde liegenden Siegerprojekt des städtebaulichen Wettbewerbs auch keine zusätzlichen Geschossflächen generiert. Ein Ziel ist es beispielsweise, den Vorplatzbereich beim Bahnhof verkehrsberuhigt zu gestalten. Auch der Fachbeirat, der für städtebauliche und architektonische Fragestellungen zu Rate gezogen wurde, hat die Anpassungen positiv bewertet“, erklärt Berchtold.

Konkret sind im Bereich des Bahnhofvorplatzes Flächen für den öffentlichen Busverkehr, den Radverkehr und den Fußgängerverkehr vorgesehen. Ebenso wird nun die Möglichkeit geschaffen, die Wartebereiche, die Radabstellplätze und die Fußgängeranbindung zur Bahnhofshalle zu überdachen.

Verwertung von Grundstücken der Stadt Feldkirch und der ÖBB

Damit sich der Bahnhofsbezirk städtebaulich entsprechend entwickeln kann, haben sich die Stadt Feldkirch und die ÖBB geeinigt, gemeinsam Grundstücke beim Bahnhof Feldkirch zu verwerten.

Es handelt sich im Speziellen um zwei im städtebaulichen Planungsgebiet liegende Baufelder im Ausmaß von zirka 15.000 m2, die im Wege einer öffentlichen Interessentensuche zum Verkauf angeboten wurden. Der Käufer musste für den Zuschlag bestimmte Forderungen erfüllen, wie beispielsweise

  • die Verpflichtung zur Errichtung und zum Betrieb einer öffentlichen Tiefgarage unter dem Bahnhofvorplatz.
  • die Neuerrichtung des Bahnhofvorplatzes und Busterminals unter Einbindung der ÖBB und der Stadt Feldkirch.
  • die Übernahme des Risikos von Kontamination (inkl. allfälliger Funde von Kriegsrelikten) durch den Käufer.
  • die Erstellung eines Nutzungskonzeptes, das insbesondere auf die Struktur der Innenstadt Rücksicht nimmt.

Nach einer öffentlichen Interessentensuche wurde mit zwei Bietern ein Bieterverfahren durchgeführt. Die oben angeführten Bedingungen wurden schließlich von der FB Future Bauart Immobilien GmbH vollinhaltlich erfüllt.

„Mit dem Beschluss der Verwertung dieser Grundstücke können die weiteren Planungen unter dem Aspekt der städtebaulichen Zielsetzungen im Bahnhofsviertel fortgeführt werden. Wir haben uns aber auch ein Wiederkaufsrecht der Grundstücke eingeräumt. Damit möchten wir sicherstellen, dass die Bebauung des Bahnhofareals in den nächsten drei Jahren durchgeführt wird“, betont Berchtold.

Die Bevölkerung wird in einer Informationsveranstaltung über die Anpassungen des Bebauungsplans informiert. Voraussichtlich findet dieser Termin Ende März 2017 statt. Details zum genauen Zeitraum und Veranstaltungsort werden rechtzeitig bekannt gegeben.

 

Quelle: Stadt Feldkirch

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