Feldkirch. (sch) Der 1952 in Feldkirch geborene Chemiker, Wissenschaftsjournalist und Schriftsteller Christian Mähr (besonders bekannt als ehemaliger prominenter ORF-Mann) ist als Literat durch einige psychologisch feingestrickte und sprachlich brillante Kriminalromane zum viel gelesenen Vorarlberger Romancier geworden. Im Jahre 2011 erschien der Roman „Das unsagbar Gute“; nun hatten sich der Autor und die Theater Tour Nofels entschlossen, ein Bühnenstück nach diesem Roman zu präsentieren. Um es gleich vorwegzunehmen – der voluminöse Roman musste für die von Christian Mähr geschaffene Bühnenfassung drastisch gekürzt werden, und dennoch weist der Krimi noch etliche epische Längen auf, die ein echter Dramatiker mit „Bühnenpranke“ verhindert hätte. Dass sich das Premierenpublikum in der Volksschule Nofels aber trotz Länge amüsierte, war dem höchst engagierten, text-und pointensicheren Ensemble von schon erfahrenen Amateurspielern unter der bewährten Regie von Gerhard Fetka zu verdanken.
Hauptfigur ein Kater
Da liegt eine tote Chemielehrerin gleich beim ersten Bild am Boden, bald tauchen ein Drogendealer samt Labor im Keller auf und ein skurriler arbeitsloser Chemiker Dr. Novak, ein diebischer Nachbar, eine fesche Tierärztin, ein Unterweltboss aus Wien, zwei Tratschweiber als „Privatdetektive“ etc. und nicht zuletzt die Hauptfigur auf vier Beinen; der Kater Sami, der mit Miauen und Schnurren geradezu als unsichtbarer Conférencier agiert… Und vier Leichen machen die turbulente Handlung, die natürlich nicht verraten werden soll, selbstredend zum spannenden Krimi-Verwirrspiel.
Markus Bertsch ist ein großmauliger Drogendealer Manfredo, der stets originelle Robert Domig erfreut als zweifelhafter Dr. Novak mit medizinischen „Schnapsideen“, Franz Breuss ist der schlitzohrige Dieb Schott, Tierärztin Renate Loacker verdreht ihm als aparte Blondine den Kopf, Renate Reichart und Martha Leierer brillieren als zwei geschwätzige „Wiber“, und Regisseur Gerhard Fetka zeigte sich, bevor er entsorgt wurde, als wild behaarter Unterweltboss. Viel Applaus, auch für den anwesenden Autor Christian Mähr. Der Roman wird verfilmt. Weitere Aufführung am 23. April, 20 Uhr, im Sunnahof Tufers.
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