Der Vorarlberger Dieter Pfurtscheller legte nicht nur 1.200 Kilometer zu Fuß auf dem Jakobsweg zurück, sondern hielt seine Eindrücke auch filmerisch fest. Unter den geflügelten Worten „Ich bin dann mal weg“ machte sich „Didi“ mit seinen 61 Jahren für viele überraschend auf die strapaziöse Pilgerreise nach Santiago di Compostela.
14.000 Höhenmeter
Bevor Pfurtscheller von Bordeaux aus auf dem „Camino del Norte“ startete, ließ er sich zunächst ärztlich untersuchen. Nicht nur die furchteinflößende Distanz, sondern auch etwa 14.000 Höhenmeter sind bis ans Pilgerziel zu überwinden. Wegen gebrochener Rückenwirbel zog der Pilger sein Gepäck abwechselnd hinter sich her oder schob es.
Etwa 240.000 Pilger sind jedes Jahr auf dem berühmtesten Pilgerweg unterwegs, fast ausschließlich alleinreisend. „Der Jakobsweg ist eine riesige Single-Börse“, verriet Pfurtscheller. Was den Camino del Norte für viele besonders reizvoll macht, ist dass er entlang der Küste führt und so immer eindrucksvolle Ausblicke aufs Meer eröffnet.
Blasen an den Füßen
Pfurtscheller beschönigte in seinem Vortrag allerdings nichts, auch nicht die vielerorts schmutzigen Herbergen, schnarchenden Zimmergenossen oder Blasen an den Füßen. An manchen Tag goss es gar wie aus Kübeln vom Himmel. Dennoch erschließe der Weg dem wandernden Pilger auch malerische Landschaften wie am Bodensee und aufregende Städte wie beispielsweise Bilbao. „Der Weg gibt jedem das, was er braucht“, schloss der Pilgerer in der Galerie 60 Gerold Hirn seinen begeisternden Video-Vortrag mit der auf RTV als Serie erschienenen Dokumentation seines Abenteuers.
Trotz aller Strapazen und Entbehrungen bestätigte Pfurtscheler die Worte von Bischof Benno Elbs, welcher dem Vortrag ebenso folgte: „Pilgern ist Entschlackung der Seele“. Pilgern mache sogar süchtig. Im März will der Vorarlberger eine neue Route gehen.
Gastgeberin Sabine Hirn konnte unter den zahlreichen Gästen Dompfarrer Rudolf Bischof, Karoline Lampert, Stefanie Pfurtscher sowie Luis Neyer und Michaela Gort begrüßen.
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