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Mensch aus der Heimat: Der Orgelspielende Wetterfrosch Edi Walser

Nicht nur das Wetter aufzeichnen, sondern auch die Tasten ist das, was Edi Walser besonders gerne macht.
Nicht nur das Wetter aufzeichnen, sondern auch die Tasten ist das, was Edi Walser besonders gerne macht. ©BK
Feldkirch-Nofels. (BK) Meteorologie ist das, was ihn in besonderer Art und Weise interessiert. Der Wahl-Nofler Eduard Walser ist aber nicht Wetterfrosch aus Leidenschaft, sondern seit 35 Jahren Obmann des Kirchenchors Gisingen.
Edi Walser

„In meinem Elternhaus in Gisingen lebten wir gemeinsam mit den Großeltern unter einem Dach“ erzählt Edi Walser über seine Kindheit und die Nebenerwerbslandwirtschaft seiner Großeltern, welche aus einer Kuh, zwei bis drei Scheinen und zirka zwanzig Hühnern bestand. „Hier durfte ich schon als Kind bei den anfallenden Arbeiten mithelfen, was ich auch gerne tat.“ Offensichtlich war Edi damals schon eine wichtige Hilfe, weshalb ihn seine Eltern auch nicht in den Kindergarten schickten. Umso mehr freute sich der kleine Edi auf die Schule. „Ich ging eigentlich immer gerne in die Schule, nur der Schulweg bereitete mir anfangs Sorgen, denn ich musste täglich an einer größeren freilaufenden Gänseschar vorbei, die sofort herrannten und mich mit ihren Schnäbeln zupften und zwickten“ lacht er herzhaft. Die Sommerferien verbrachte die Familie oft beim Onkel im Silbertal oder auf dem Kristberg. An diese schöne Zeit mit seinen Eltern und den vier Geschwistern erinnert er sich auch heute noch gerne

Nach der Volksschule besuchte Walser die Hauptschule in Levis und danach das Musisch-Pädagogische Gymnasium in Feldkirch. Anschließend besuchte er die neu errichtete Pädagogische Akademie in Feldkirch und erwarb das Lehramt für Volksschulen. „Meine erste Dienststelle im Herbst 1970 war die Volksschule Gaißau, wo ich sieben Jahre unterrichtete. Mein damaliger Schulleiter fragte mich, ob ich beim Kirchenchor mitsingen möchte, was mir sehr große Freude machte.“ Nebenbei besuchte Walser Kurse für die Hauptschullehrerausbildung. Nach diesem Abschluss kam er an den Polytechnischen Lehrgang in Feldkirch, wo er schon ein Jahr später die Leitung provisorisch übernahm. 1984 heiratete Edi seine Frau Angelika und das Paar zog ein Jahr später nach Nofels. „Im Herbst 1984 erhielt ich die Schulleiterstelle an der VS Gisingen-Sebastianplatz, die ich 25 Jahre bis zu meiner Pensionierung im Jahre 2009 ausübte“ berichtet der Wahl-Nofler. In dieser Zeit wurde die Schule generalsaniert und erweitert und der neue Turnsaal erbaut. „Es war eine anstrengende Zeit“ erinnert er sich zurück.

„Wenn wir nach der Chorprobe noch einkehren gingen, kam man öfter auch auf das Wetter zu sprechen“ verrät er die Anfänge seiner großen Leidenschaft. „Meistens jammerte man über das Regenwetter. Öfters hieß es: „So etwas hat es noch nie gegeben!’“ Das wollte Edi genauer wissen und begann somit, regelmäßige Aufzeichnungen über Temperatur und Niederschläge zu machen. Inzwischen kann er bei ähnlichen Gesprächen sofort genaue Werte und Zahlen nennen. Das faszinierende am Wetter sei für ihn, dass es immer wieder überraschende Änderungen gebe, denn kein Jahr gleiche dem anderen. „Als Lukas Alton den Vorarlberger Wetterring gründete, kamen wir ins Gespräch über das Wetter und ich zeigte ihm meine Aufzeichnungen, die ich seit 1984 führe.“ So kam er zum Wetterring und habe seither auch eine eigene Wetterstation, deren Werte auch über die Homepage des Wetterrings http://wetterring.at/station/feldkirch-nofels/ im Internet abrufbar sind. „Meine Aufgabe beim Wetterring ist, Wetterrückblicke für jeden Monat bzw. jedes Jahr zu schreiben und dabei Vergleiche mit ähnlichen Wetterlagen zu ziehen“ so Walser. Gelegentlich gebe es auch Anfragen, wie das Wetter an einem bestimmten Tag war. „Ich bin zur Ansicht gekommen, dass das Wetter einigermaßen nur für ca. 3 Tage sicher vorausgesagt werden kann. Darüber hinaus wird es schon ungenauer“ ist sich Walser sicher. „Über ein Jahr kann man es nicht voraussagen“ so der Meteorologe, der vom 100-jährigen Kalender nicht viel halte. „Für mich schaue ich meistens das Schweizer Niederschlagsradar an, das ist bei uns wahrscheinlich das genaueste!“

Neben dem Wetter interessiert den charismatischen Nofler die Musik, speziell die Kirchenmusik auf besondere Weise. „Ich singe gerne im Kirchenchor Gisingen,“ sagt der Obmann über sich selbst. Dieses Amt übt er schon seit 35 Jahren aus und spielt schon seit mehr als 45 Jahren Orgel, hauptsächlich in Gisingen, gelegentlich auch in Nofels oder Bangs. „Ganz glücklich bin ich über die neue Gisinger Orgel, erbaut von der Fa. Pflüger, auf der es ganz besonders Freude macht zu spielen“. Seine Augen leuchten, als er das sagt. Für die Zukunft würde er sich wünschen, dass sich viele junge Leute finden, die im Kirchenchor zur Ehre Gottes mitsingen. „Singen oder Musizieren ist ein wunderbarer Ausgleich zum Alltag!“

ZUR PERSON:

Edi Walser

Geboren am 8. Mai 1949 in Rankweil

Wohnort: Feldkirch-Nofels

Familienstand: Verheiratet, Vater von 2 Töchtern

Lieblingstätigkeiten: Orgel spielen, Wetterbeobachtung, Gartenarbeiten, Holzarbeiten.

Lebensmotto: Aus jeder Situation das Beste machen – nach dem Motto: „Reicht dir das Schicksal eine Zitrone, mache eine Limonade daraus!“

Kontakt: edi.walser@cable.vol.at

 

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