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Gisingen wappnet sich für die Zukunft

„Wir alle wollen zurück zu Natur – aber im Auto“, kritisiert der Ortsvorsteher die Meinung der Anrainer.
„Wir alle wollen zurück zu Natur – aber im Auto“, kritisiert der Ortsvorsteher die Meinung der Anrainer. ©Emir T. Uysal
Stadtentwicklungsplan als Instrument für bedarfsgerechte Umsetzung. Feldkirch. (etu) Feldkirchs größter Stadtteil mit rund 9000 Einwohner setzt sich gleichermaßen große Ziele: Jede Altersgruppe soll sich wohlfühlen.
Impressionen aus Gisingen

Deshalb stellt sich die Frage, ob der Standard an Angeboten und Einrichtungen ausreichen. Die vorhandene Infrastruktur und wohnortnahe Einkaufsmöglichkeiten befinden sich stets im Wandel. Im Gespräch gibt sich Ortsvorsteher Peter Vaschauner zuversichtlich: „Die Bevölkerungszahl wird in den kommenden Jahren zunehmen, deswegen muss man sich für die Zukunft wappnen.“

Was Gisingen ausmacht, sind unter anderem das breitgefächerte Angebot der Vereine, die praktisch jeden Bereich von Freizeit, Gesundheit und Sport abdecken und so den Bürgern eine sinnvolle Lebensgestaltung ermöglichen. Aber auch die ortsansässigen Nahversorger und Dienstleister sowie öffentliche Einrichtungen tragen ihren Beitrag zur Entwicklung der Ortsmitte bei. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Familienprojekt des Ketschelenhofs. „Die Familie Fröhlich hat das richtige Gespür aufgebracht, und eine Lücke geschlossen, was im Ort fehlt“, lobt der Gisinger Ortsvorsteher. Das Projekt zeugt an Verständnis, eine richtungsweisende Konzeption zu erstellen. Mit beispielsweise neuen Seminarräumen eine regionale Qualitätssteigerung zu schaffen.

 

Stadtteil der kurzen Wege
Vor fünf Jahren wurde die erste Richtschnur für das künftige Verkehrskonzeption beschlossen. Im Juni 2011 schließlich die geforderten Maßnahmen umgesetzt, rund 30 Workshop-Teilnehmer haben bis dahin ihre Erfahrungen die sie im Vorjahr gesammelt haben evaluiert. Abschließend wurden die Punkte und Anregungen als Empfehlung an die politischen Gremien der Stadt für allfällige Änderungen übergeben. Als Zentrales Element gilt der Dialog zwischen Bürger, Verwaltung und Politik. Bei der Umsetzung aller zukünftigen Planungsvorhaben. „Ein Dialog bedeutet aber auch immer ein Kompromiss“, so Vaschauner.

Die derzeitige Problematik ist dem Ortsvorsteher bewusst. „Der Verkehr in den Seitenstraßen wird auch in Zukunft zunehmen“, erklärt er. „Es müssen Maßnehmen gesetzt werden, um den künftigen Verkehr erträglicher zu gestalten.“ Dazu sollen gut durchdachte Temporeduktionen gehören, die eine Steigerung der Lebensqualität zu Folge haben. Niemand wolle auf Mobilität verzichten – aus der Sicht der Stadt, könne man nur die öffentlichen Verkehrsmittel fördern. Dazu gehören auch die Gisinger Radfahrstrecken die im vergangenen Jahr eine Millionen Euro, für den Bau des 1,4 km langen Abschnittes als Teilstück der Hauptradroute 9 von Gisingen (Gatterweg) bis zu den Baggerseen-Paspels, beansprucht haben. Ebenso zählt der 800 Meter lange Abschnitt der Hauptradroute 5 zum Leusbündtweg dazu. Das Reststück Richtung Rankweil-Brederis ist im Budget 2015 vorgesehen. „Somit ist auch eine sichere Verbindung nach Rankweil möglich“.

 

Renaturierung im Plan
Durch den Baustellenverkehr des Illspitz-Damms wurde die Joggingstrecke stark beeinträchtigt. Die Durchfahrt der Lkw war zu diesem Zeitpunkt unverzichtbar, da dadurch der Verkehr zum Siedlungsgebiet entlastet wurde. „Die Behelfsbrücke, die 200.000 Euro forderte war zuerst stark in Kritik“, erklärt er weiter. Den Mehrverkehr über Nofels konnte dadurch vermieden werden. „Heute gilt es im Rahmen der Budgetvorstellung Notwendiges vor Wünschenswertem zu stellen.“ Die Priorität der Renaturierung des beliebten Naherholungsgebiets liege auf und sei in Planung. 

Gisingen blickt auf eine mehr als 1000-jährige Geschichte zurück und zählt zu den aktivsten und lebendigsten Stadtteilen. In den letzten Jahrzehnte ist sie durch die zunehmenden Infrastruktur und Verkehrsanbindung an die Innenstadt und rege Engagement der Bevölkerung entsprechend schnell gewachsen – und der Stadtteil wächst weiter.

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