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Ein langer Weg von Giso zu Gisingen

Das Ortszentrum Gisingen.
Das Ortszentrum Gisingen. ©Emir T. Uysal
Feldkirch-Gisingen. (etu) Historischer Auszug zur Entstehung des Ortsteils.
Aus der Geschichte - Gisingen im Wandel der Zeit

Gisingen, als gewachsene Gemeinschaft im Gemeindeverband der Stadt Feldkirch, vermag keine „stolze Geschichte“ aufzuweisen. Viel eher ist es ein aus Bauern und Knecht- und Leibeigenschaft enstandenes Dörfchen. Die Entstehung des Dorfes muss man im Zusammenhang mit der Besiedelung des Rhein- und Illtales sehen. Beginnend mit der heutigen Zeitrechnung, also um Christi Geburt, wohnten hier die Rätier und Vindelizier, zwei Vöker nicht deutschen Stammes, die als kriegerisches, wildes und trotziges Volk öfters in Gegenden bis nach Oberitalien einfielen und von keinen Geringeren als den Stiefsöhnen von Kaiser Augustus, Drusus und Tiberius, im Jahre 15 vor Christi Geburt mit zwei mächtigen Heeren vollständig unterjocht wurden. Das Land wurde später an Sippen verteilt, woher auch der Name Gisingen stammt.

Namensgebung

Die Orte mit der Endsilbe „ingen“ gelten als Stützpunkte alemannischer Besiedelung und weisen auf die Abstammung von einem bestimmten Geschlechtsoberhaupt hin. Die alte urkundliche Form von Gisingen lautet: Giso – Gisinte – Gisingasca – Gisingen. Der Name Gisingasca taucht bereits im 6. Jahrhundert auf, sodass angenommen wird, dass zu dieser Zeit schon menschliche Ansiedlungen bestanden.

Dass den Gisingern aber nicht alles kampflos in den Schoß fiel, soll ein kleiner Auszug aus der Kirchenchronik verdeutlichen: Die Gisinger gehörten über Jahhunderte zur Mutterpfarrei Altenstadt, der neben Rankweil ältesten Pfarrei des Vorarlberger Oberlandes. Als im Jahre 1629 in unserer Gegend die Pest wütete, bauten die Gisinger Vorfahren zu Ehren der Heiligen Sebastian und Rochus eine Kapelle, die 1864 ohne ausgeprägten Baustil vergrößert wurde. Gisingen hatte nun wohl eine eigene Pfarrkirche, aber keinen eigenen Pfarrer, so musste es unweigerlich zu Konfrontationen mit Altenstadt kommen. Über vielerlei Sitzungen, Intrigen, ja sogar Wahlmanöver bildete sich unter Führung des schlagfertigen Oberlehrers und Gemeindevertreters Andreas Frick ein Komitee, das schließlich die kirchliche Loslösung von Altenstadt erreichte. Über alle Unbill hinweg und mit der kräftigen Mithilfe der Nofler (so ein Chronist), konnte jedenfalls am 3. September 1896 der neue Pfarrherr Peter Düringer in Gisingen einziehen.
Geschichtsträchtige Bauten in Gisingen sind auf den Bildern zu sehen.

Bevölkerungsentwicklung:

1923 » 1647
1959 » 3439
1979 » 5745
1988 » 6349
2016 » 8972
2017 » 9043 (Jahresanfang)

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