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Der Biber hat sich am Egelsee niedergelassen

Gefällte Baumstämme verraten es deutlich - der Biber ist nun auch am Egelsee angekommen.
Gefällte Baumstämme verraten es deutlich - der Biber ist nun auch am Egelsee angekommen. ©Dietmar Hollenstein/Helmut Köck
Feldkirch. (koe) Aufmerksamen Fußgängern und Radfahrern dürfte es nicht entgangen sein, dass sich nun auch der Biber am Egelsee niedergelassen hat, sehr zur Freude der Experten und Tierschützer. 
Biberspuren am Egelsee

Neues Zuhause
„Bereits im Herbst 2016 stellten wir erste Biberspuren fest und heute wissen wir, dass es kein „Durchreisender’“ war, sondern sich ein Biber nun am Egelsee eingerichtet hat“, berichtet Agnes Steininger vom Bibermanagement Vorarlberg. Mit etwas Glück könne man dann ab Mai, Juni das Säugetier in aller Früh an seinem Lieblingsplatz unter der Radbrücke sichten. Der Egelsee liegt direkt zur liechtensteinischen Grenze und seit mehren Jahren beweisen Spuren, dass sich der Biber nicht nur im Ruggeller Riet, sondern auch in Vaduz angesiedelt hat. Mit dem Egelsee wurde 2012 ein neues Feuchtgebiet im Tostner Ried geschaffen. Obwohl in erster Linie als Rückhalteraum für den Hochwasserschutz an der Liechtensteiner Esche gebaut, konnte die Landschaft damit auch ökologisch aufgewertet werden. Hier findet man nun ein tolles Naherholungsgebiet mit einer intakten Natur und seit 2013 auch eine effiziente Radwegeverbindung für Alltagsradler.

Schutzmassnahmen
Als wichtige ökologische Maßnahme wurde der von Osten kommende Grenzgraben mit Wurzelstöcken und Gehölzen naturnah gestaltet. An mehreren Standorten wurden Einzelbäume wie Stieleichen und Birken entlang des Radwegs gepflanzt. Und der Biber hat diese noch sehr jungen Bäume entdeckt. „Um die Bissprobleme einzudämmen, haben wir bereits im Herbst begonnen, die wichtigsten Bäume mit Drahtgittern zu schützen, denn das geschützte Tier ist uns auch willkommen“, so Biberexpertin Steininger.

Wichtiger Lebensraum
Nach fünf Jahren ist der Egelsee zum wertvollen Lebensraum für eine Fülle unterschiedlichster Tierarten geworden. Kleintiere wie z.B. Libellen, Erdkröten, Wasserfrösche und Ringelnattern finden reichlich Nahrung. Enten fühlen sich pudelwohl, Fische, Vögel wie Graureiher, Störche oder der bedrohte Eisvogel haben ebenso dieses Refugium entdeckt. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass auch die Biber hier wieder heimisch werden, waren die großen Nagetiere in Mitteleuropa für Jahrhunderte verschollen. So ist der Besuch dieses attraktiven Naherholungsgebietes bei einer Radtour oder bei einem Spaziergang zu jeder Jahreszeit lohnend und vielleicht kann man mit Glück auch mal einen Biber sichten.

Bibermanagement
Nach 350 Jahren ohne Biber in Vorarlberg müssen wir wieder lernen mit dem Biber zu leben. Damit Probleme zwischen Biber und Mensch möglichst rasch gelöst werden oder erst gar nicht entstehen, wurde 2013 ein Bibermanagement ins Leben gerufen, welches neben Informationen rund um den Biber auch eine schnelle Beratung und Hilfe bei Problemen mit Bibern bietet. https://auwald.info/2014/03/25/bibermanagement-vorarlberg oder http://www.bibervorarlberg.at.

 

 

 

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