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Das Spiegelbild seiner Seele

Arno Egger mit Kollegin Martina Gächter bei der Vernissage.
Arno Egger mit Kollegin Martina Gächter bei der Vernissage. ©Emir T. Uysal
Arno Egger präsentiert seine neusten Werke.Feldkirch. (etu) Wenn man die Villa Claudia betritt, wird man von einer pechschwarzen Skulptur eines großgewachsenen Mannes begrüßt. Ausdruckslos und ohne Miene scheint diese gedankenvertieft in die Ferne zu blicken.
"how deep is your soul?" von Arno Egger

Hinter diesem Werk steckt der Einstieg der neuen Serie „how deep is your soul?“ von Feldkircher Künstler Arno Egger. In der Villa Claudia lud der Kurator der Johanniterkirche vergangenen Donnerstag zur Vernissage.  Martina Gächter führte bei der Eröffnung ihren persönlich gedanklichen Rundgang durch die Räume der „KunstVorarlberg“. So beschrieb sie beispielsweise die Skulptur des Mannes als Konfrontation seiner eigenen dunkeln Seite. Den formalen Ausgangspunkt für diese Ausstellung mit dem Thema Körper, bilden die bei einer Computertomographie erstellen Schnitte durch den Kopf des Künstlers.

Kunst für die Seele
Vergänglichkeit als solches soll bei den Selbstbildnissen in Asche gezeigt werden. Mit der Installation des „3 minuten checkpoint“ seiner Galerie geht der Künstler ins eingemachte und bittet sich für einen Moment hinter einen Vorhang seinem Spiegelbild zu stellen. Ein tiefer, intimer Zeitpunkt sich mit seinen Licht- und Schattenseiten auseinander zu setzen. Sofern man will, wurde einem die Möglichkeit geboten seine Gefühle und Gedanken zu notieren. „Diese Briefe werden gesammelt, und wenn genug zusammenkommen, zu einem Buch gebunden“, teilte Gächter mit. „Wer zu sich selber geht, riskiert die Begegnung mit sich selbst und seinen Untiefen“, beschrieb Egger die Konfrontation seines Abbildes.

Dynamische Installationen
Besonderer Blickfang ist das „lebendige“ Schweineherz im Nebenraum. Betitelt mit „listen to your heart“ hält der Künstler mit einer Luftpumpen-Installation inne und stellt die Entscheidungen des Verstandes dem Gefühl gegenüber. „The bloody take away“ assoziiert Blut, wird aber mit roter Tusche erzeugt, und legt Blatt für Blatt die verschiedenen Schichtungen in der Geschichte der Beziehungen von Familie und Partnerschaften frei. Synapsen der Kommunikation werden dabei ins Zentrum und Gedanken der Besucher gerückt. Egger schafft es mit seinen neuen Werken zum Nachdenken und Reflektieren anzuregen. Die Herausforderung ist der Betrachter selbst.

Die Ausstellung ist in der Villa Claudia, Bahnhofstraße 6, in Feldkirch bis 16. November geöffnet, Fr, 16 bis 18, Sa, 15 bis 18, So, 10 bis 12 und 15 bis 18 Uhr.

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