Ein neues Team in Nenzing
Sabine Wäger, Brigitte Ströhle und Sibylle Scherrer heißen die Frauen des neuen Teams des Katholischen Bildungswerks in Nenzing unter der Leitung von Edith Greussing-Mangeng. Sie haben sich den Interessierten am 15. Oktober 2014 mit ihrer ersten Veranstaltung im Pfarrheim Nenzing zum Thema „Warum wir zu viel Stress und zu wenig Zeit haben“ präsentiert. Referent war der Erwachsenenbildner und ehemalige ORF-Moderator Dr. Franz Josef Köb.
Der Freude folgen
In ihrer Begrüßung stellte Sabine Wäger das neue Team vor, das zwei bis drei Veranstaltungen im Jahr durchführen möchte. Dr. Hans Rapp, der Leiter des Katholischen Bildungswerks Vorarlberg wünschte den vier engagierten Frauen viel Energie und Erfolg mit ihrer neuen Tätigkeit und gab ihnen die Empfehlung mit, ihrer eigenen Freude zu vertrauen und zu folgen.
Stress und Zeitnot – ein gesellschaftliches und persönliches Phänomen
Dr. Franz Josef Köb betonte in seinem Vortrag zum Thema „Warum wir zu viel Stress und zu wenig Zeit haben“, dass dieses Phänomen gesellschaftliche und persönliche Gründe hat. Schnelligkeit ist in unserer Gesellschaft zu einem neuen Glaubensgrundsatz geworden. Viele bleiben dabei auf der Strecke. Langsamkeit hat kein Prestige. Menschen, die zu langsam sind, fallen aus der Gesellschaft heraus.
Gesellschaftliche Ursachen
Als Ursachen für diese Entwicklung macht Köb vor allem die technische Entwicklung im IT-Bereich und die “Ideologie des Neoliberalismus” aus. Sie fordert von immer weniger Leuten, immer mehr Arbeit zu bewältigen. Dazu kommt, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der den Menschen in fast allen Situationen unzählige Wahlmöglichkeiten offen stehen. Diese “Multioptionsgesellschaft” überfordert viele Menschen.
Hohes Anspruchsdenken
Köb macht bei vielen Zeitgenossen ein sehr hohes Anspruchsniveau aus. “Unsere Ansprüche an das Leben sind grenzenlos geworden”, diagnostiziert Köb. Wir alle spüren, dass das Leben endlich ist und haben das Bedürfnis, soviel zu erleben und zu genießen, wie immer nur möglich. Dazu gesellt sich in Vorarlberg bei vielen Menschen das Gefühl, nur dann wertvoll zu sein, wenn man etwas leistet. Wir verwechseln Liebe gerne mit Leistung. Dies erhöht den Druck noch mehr auf die Meschen.
Wünsche und Ansprüche reduzieren
Ein Weg aus dieser Dynamik ist für Köb, die Ansprüche an sich und die Welt zu reduzieren und sich selbst mit einem liebevollen Auge zu betrachten. “Wir sollten auf das schauen, was wir sind und können und nicht auf das wir nicht sind und nicht können,” fasst Köb seine Gedanken zusammen.
Die Angeregte Diskussion zeigt, dass die Gedanken und Impulse bei den Nenzingern auf offene Ohren und Herzen gestoßen sind. Lange bleiben die Gäste noch bei einem Glas Wein oder Saft im Nachgespräch dieses anregenden Abends.
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