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Clownesker Streich zweier ungleicher Künstler

Als liechtensteinische Zollbeamte im österreichischen Gewand zogen die beiden Künstler unter anderen Landsleute durch den Kakao.
Als liechtensteinische Zollbeamte im österreichischen Gewand zogen die beiden Künstler unter anderen Landsleute durch den Kakao. ©Emir T. Uysal
„Nachschlag“ – die etwas andere Lesung im Saumarkt.
Nachschlag von Koeck und Rauch (2017)

Feldkirch Eine stöhnende Frauenstimme hallt durch das Theater am Saumarkt. Und plötzlich purzeln zwei in weiße Ganzkörperschutzanzüge gekleidete Männer auf die Bühne und verschwinden in ein Zelt. Die Männer … Spermien, das Zelt … der Uterus. Dies wird dem Gast bewusst, wenn die zwei Embryos über „das Leben nach der Geburt“ philosophieren. Die ersten Besucher grölen vor Lachen. Im Anzug und top gestylt werden die zwei Neugeborenen in die Welt getragen.
Wer sich auf eine klassische Lesung der beiden Autoren Bandi Koeck (36) und Thomas Rauch (53) freut, muss gleich zu Beginn enttäuscht werden. Denn bei „Nachschlag“ – einer angekündigten kabarettistischen Lesung – wird vielmehr komödiantisches Theater im eigentlichen Sinne dargestellt. Die Idee zur gemeinsamen „Show“ entstand bei der Lesung von Koecks Buch „Möchtegern“ in Göfis. Gerade weil diese zwei Persönlichkeiten so unterschiedlich wirken, ergänzen sie sich spielerisch genial auf der Bühne. Auch gegenseitige private Angriffe und zynische Anmerkungen lassen Rauch und Koeck nicht aus.

Ladyboys und Raptexte
Den roten Faden bilden Stichworte aus den Kurzromanen „7 Tore“ (Rauch) und „Möchtegern“ (Koeck), aus denen die beiden abwechselnd dann wiederum Schüttelreime aus ihren Büchern zum Besten geben. Geschichten aus Thailand mit Ladyboys oder Rap-einlagen über die ÖBB folgen. Visuell unterstützt werden die Autoren von Bühnenbild, Kostümen und zahlreichen Pappfiguren, die dann als Protagonisten in die Geschichten einfließen. Die Herausforderung besteht darin, als Alleinunterhalter alle Figuren mimisch darzustellen und per Stichwort in diese Figuren zu schlüpfen. Ein langer clownesker Marathon für das ausverkaufte Theater. Großer Applaus! ETU

Video einer “Father And Son by Cat Stevens”-Parodie namens “Wenn der Mitwisser nicht singt”:

 

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