Feldkirch. (VN-gms) Jahr für Jahr weisen Schadstoffstatistiken die Bärenkreuzung als einen Hotspot in Sachen Abgasbelastungen aus. Diese erschreckende Tatsache ist auch ein wichtiges Argument, das für den geplanten Stadttunnel genannt wird. Dazu kommt die hohe Lärmbelastung, unter der Anrainer leiden.
Matthias Mayer, Anrainer am Hirschgraben, will sich nicht mehr länger mit dem Stadttunnel „vertrösten“ lassen. „Wir brauchen jetzt Entlastung!“, schreibt er im Vorarlberger Bürgerforum. Und Mayer liefert eine Reihe an Vorschlägen, die seiner Meinung nach eine Verbesserung bringen könnten. Er fordert Umweltpickerl (nach deutschem Vorbild) für Lkw und idealerweise auch für Pkw, eine Tempo-30-Beschränkung zwischen 22 und 6 Uhr und das Öffnen der Busspuren für emissionsarme Fahrzeuge (wie etwa Elektroautos). Er könnte sich auch vorstellen, dass die Busspuren für Fahrzeuge geöffnet werden, in denen mehrere Personen sitzen.
„30er erhöht Widerstand“
Offene Türen rennt Mayer mit seinen Forderungen bei der grünen Umweltstadträtin und Tunnelgegnerin Marlene Thalhammer ein. Sie findet die Ideen unterstützenswert und wünscht sich zusätzliche Maßnahmen. So soll das Mobilitätsmanagement in Firmen unterstützt, Bus-, Bahn- und Radfahren sowie Zufußgehen belohnt werden. Und die Spedition JCL müsse vom Kapf weg an die Autobahn bzw. Schiene verlagert werden. „Eine Tunnelspinne wird nur sehr kurze Zeit Entlastung bringen“, ist sie überzeugt.
Bei Verkehrsstadtrat Thomas Spalt (FP) hingegen finden die Wünsche wenig Widerhall. Ein Umweltpickerl hält er für schwer exekutierbar und es würde nur zu einer Verlagerung des Verkehrs kommen. Außerdem müsse der Verkehrsfluss weiter erhöht werden, so Spalt. „Tempo 30 erhöht den Verkehrswiderstand. Ich bin nicht sicher, ob das Sinn macht“, lehnt er ein anderes Ansinnen ab. Prinzipiell handle es sich um eine Landesstraße und damit seien BH und Land zuständig. „Wir können aber Wünsche äußern.“
Begleitmaßnahmen
Der Zuständige, Landesstatthalter Karl-Heinz Rüdisser, betont in einem Schreiben an die VN-Heimat, dass Begleitmaßnahmen wichtiger Teil des Projekts sind und gemäß UVP-Bescheid umgesetzt werden müssen. Viele Maßnahmen würden aber erst mit der Eröffnung des Tunnels umgesetzt werden, wenn einige Straßen entlastet sind. „Es ist uns aber sehr wohl bewusst, dass wir nicht mit allen Maßnahmen bis zur Eröffnung des Tunnels warten können“, betont Rüdisser. Eine Arbeitsgruppe sei hier tätig. Und er nennt zwei Maßnahmen. So führe man Gespräche über den Lkw-Rückstau vor dem Zollamt Tisis. Hier könnte eine Vorabfertigung für gewisse Lkw in Wolfurt erfolgen. Dazu wäre, so Rüdisser, wichtig, dass das Lkw-Nachtfahrverbot in Liechtenstein gelockert wird. „Wir sind mit der Regierung des Fürstentums diesbezüglich in intensiven Gesprächen.“
Außerdem soll in den nächsten Jahren die Signalsteuerung in Feldkirch optimiert werden. Damit soll eine Beschleunigung für den Bus, insbesondere auf der L 190 und L 191, erreicht werden. Aktuell wird eine Verkehrssimulation durchgeführt, um die Auswirkungen der Umstellung abzuschätzen.
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