Sie wurde von April 2016 bis April 2017 vom IKRK (Internationales Komitee vom Roten Kreuz) entsendet. Als stellvertretende Logistikchefin war sie vorort für den Einkauf, die Lagerung und die Verteilung von Hilfsgütern verantwortlich – was u.a. auch über Air Drops, Abwurf vom Flugzeug, erfolgte. „Im Konfliktgebiet Juba haben die Menschen rein gar nichts“, erzählt sie. Traurige Momente gab es vorort leider sehr viele, was ihr sehr nahe ging – wenn sie hört/e, dass Menschen wegen fehlendem sauberen Trinkwasser sterben und als es zu Kämpfen und Massenvergewaltigungen in Juba kam.
Doch es gab auch Lichtblicke und schöne Momente, als es z.B. gelang, ein Projekt erfolgreich zu implementierten: Bauern machen nun einen Markt mit Saatgut, Bauern ohne Saatgut erhalten Geld, um Saatgut kaufen zu können, es werde vom Projektteam so wenig wie möglich eingegriffen.
Vor dem Südsudan/Juba war Stephanie Berchtold von 2014-2016 in Jordanien stationiert. Ihr dritter Auslandseinsatz ist auch bereits fixiert und führt sie übers IKRK im November 2017 nach Syrien/Damaskus. Angst bei ihren Einsätzen habe sie bis zu einem gewissen Grad, da dies helfe, das Risiko besser einzuschätzen. Vorsichtig müsse man natürlich immer sein!
Weitere Fakten und Zahlen zum Südsudan:
– Gesamtbevölkerung: 12 Millionen
– Mehr als 6 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen
– 1,9 Millionen Menschen sind intern Vertriebene
– Weltweit sind 1,7 Millionen Flüchtlinge und Asylsuchende aus dem Südsudan
– 5,1 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser
– Im ganzen Land sind nur 200 km geteerte Straßen, wodurch das Vordringen zur hilfsbedürftigen Bevölkerung oft erschwert ist
– Die Infrastruktur ist sehr schlecht: es gibt kaum Elektrizität im Land
Die Situation im Südsudan ist eine komplexe Krise aus Krieg, Hunger und Flucht. Im siebten Jahr der Unabhängigkeit vom Sudan hat sich der Konflikt mit wechselnden Allianzen räumlich weiter ausgebreitet. Damit verbunden haben sich auch alle anderen Probleme im Land verschärft: wirtschaftliche Krise, schlechte Infrastruktur und Epidemien. Am prekärsten hat sich die Nahrungsmittelsituation im Land entwickelt: zirka 3,8 Millionen Menschen sind in einer alarmierenden Ernährungssituation. Das Resultat dieser Entwicklung sind massive Fluchtbewegungen (siehe Zahlen!).
Quelle: Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband Vorarlberg / Sperrer
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