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Feldkirch: Wird Luegerstraße zur Paula-Ludwig-Straße?

Dichterin Paula Luwig (Bild) wurde in Altenstadt geboren.
Dichterin Paula Luwig (Bild) wurde in Altenstadt geboren. ©VOL.AT; F.-M.-Felder-Archiv
Feldkirch - In die Debatte um Antisemit Lueger kommt Bewegung: Die Grünen haben einen Antrag auf eine Namensänderung eingebracht - inklusive Vorschlag für einen neuen Straßennamen. Kritik kommt von der FPÖ.
Der Antrag der Grünen (*.pdf)
ÖVP-Stadträtin ist skeptisch
"Man müsste Anrainer miteinbeziehen"
Luegerstraße in Klagenfurt: Keine Änderung
Wird Luegerstaße zur Paula-Ludwig-Straße?

Die Feldkircher Stadträtin Marlene Thalhammer (Grüne) bestätigte im Gespräch mit VOL.AT, dass ein Antrag auf eine Namensänderung eingebracht wurde. Somit wird die Causa Lueger die Mitglieder der Stadtvertretung bereits in der Sitzung am 29. Mai beschäftigen.

Grüne: Antisemitische Haltung nicht hervorheben

Anlässlich der Diskussion um die Umbenennung des Wiener Dr.-Karl-Lueger-Rings wollten die Grünen das Leben von Karl Lueger auch in Vorarlberg hinterfragen, so Thalhammer. Luegers antisemitische Haltung soll nicht im Nachhinein durch Straßennamen oder Denkmäler hervorgehoben werden. Die Grünen sehen keinen Grund, warum die Stadt Feldkirch dem Wiener Politiker einen Straßennamen widmen soll.

Die Dichterin Paula Ludwig

Konkret wird im Grünen-Antrag auch ein neuer Straßenname vorgeschlagen: Paula-Ludwig-Straße. Die Benennung einer Straße in Altenstadt nach der Dichterin Paula Ludwig wäre laut Thalhammer eine längst fällige Erinnerung an eine bedeutende heimische Künstlerin. Paula Ludwig wurde 1900 im Ambergschlössle geboren. Die Dichterin stand dem Nationalsozialismus kritisch gegenüber und musste im Jahre 1938 fliehen. 2004 zeigte das Vorarlberger Landesmuseum eine Ausstellung über die Dichterin und Malerin.

Klubzwang könnte ausschlaggebend sein

Nach Einschätzung von Stadträtin Thalhammer stehen die Chancen gut, dass dem Grünen-Antrag zugestimmt wird – vorausgesetzt es besteht kein Klubzwang und die Stadtvertretungsmitglieder dürfen frei entscheiden.

FPÖ: “Kein Handlungsbedarf”

FPÖ-Stadtrat Mathias Bitschnau sieht hingegen keinen Handlungsbedarf. In Zeiten finanzieller Angespanntheit müsse man eine solche Umbenennung, bei der der Aufwand größer als der Nutzen sei, sehr skeptisch gegenüberstehen. Bei einer Namensänderung müssten Stadtpläne abgeändert und neue Straßenschilder angefertigt werden. “Der vermeintliche Imageschaden durch eine Luegerstraße in Feldkirch dürfte im Vergleich dazu vernachlässigbar sein”, so Bitschnau. Sollten sich die Anrainer dafür aussprechen, könne man aber über eine Umbenennung diskutieren.

SPÖ berät noch zur Causa Luegerstraße

Laut Thomas Spöttl wisse die SPÖ zwar vom Antrag der Grünen, man hätte sich aber thematisch noch nicht damit auseinandergesetzt. In den kommenden Tagen will sich die SPÖ eine Meinung zum Thema bilden. Es sei noch unklar, ob man dem Grünen-Antrag zustimmen wird, so Spöttl.

Lener (ÖVP) sieht die Debatte skeptisch

ÖVP-Stadträtin Angelika Lener steht der Debatte um Karl Lueger skeptisch gegenüber (VOL.AT hat berichtet). Für sie persönlich sei es fraglich, ob eine Namensänderung zielführend ist. (AHA)

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