“Offenbar ist dieser Rechtsextremist stolz auf die Verhöhnung von mehr als 100.000 Todesopfern des KZ Mauthausen“, sagt MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi. “Denn er hat von seinem Faschistengruß ein Foto machen lassen, das via Facebook verbreitet wird und in seinem Umfeld viel Beifall findet.”
Foto auf Facbook veröffentlicht
“Wir haben ein Foto, das Abdurrahman A., den Schriftführer des Linzer Graue-Wölfe-Vereins Avrasya zeigt, wie er auf dem Granitquader in Mauthausen posiert und den türkisch-faschistischen Wolfsgruß zeigt”, zitiert der “Kurier” Hechedlinger die stellvertretende Landessprecherin der Grünen, Sophia Hochedlinger. Das Foto wurde – für jeden sichtbar – auf Facebook veröffentlicht. Gegenüber dem Kurier führt Hechedlinger weiter aus. “Und zwar in Kombination mit dem Text: ,Abdurrahman A., mein Bruder, in Hitlers Konzentrationslager. Weder Amerika, noch Russland, noch China! Alles für das Türkentum!”, sagt Hochedlinger. Sie forderte einmal mehr Konsequenzen von Bürgermeister Klaus Luger und der SPÖ Linz, dass man sich “endlich von diesem rechtsextremen Verein” distanziere und “ihn nicht weiter als Migrantenverein verharmlose”.
Kritiker werfen Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) schon seit längerem ein zu gutes Verhältnis zu Avrasya und Besuche in dessen Vereinslokal vor. Auch bei der Bundespartei war der Umgang der SPÖ mit dem Verein bereits Thema. In einem Beschluss des Vorstands im Herbst 2015 wurde einstimmig festgehalten, dass SPÖ-Politiker künftig weder mit dem Verein zusammenarbeiten, ihn unterstützen noch besuchen dürfen. Die oö. SJ-Vorsitzende Fiona Kaiser erinnerte in dem Zusammenhang daran, dass SPÖ-Mitglieder endlich “im Sinne der eigenen Beschlusslage handeln” müssten und gegen “neofaschistische Tendenzen, auch wenn sie von einem türkischen Verein kommen, aktiv werden”.
Faschistengruß in der KZ-Gedenkstätte: Mauthausen Komitee fordert sofortige KonsequenzenMernyi fordert angesichts der…
Posted by Mauthausen Komitee Österreich on Montag, 14. März 2016
Mernyi: “Es reicht”
MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi fordert angesichts der menschenverachtenden Provokation Konsequenzen: “Es reicht! Das Mauthausen Komitee hat im Vorjahr alle demokratischen Parteien vor den rechtsextremen “Grauen Wölfen”, zu denen auch der Linzer Verein ,Avrasya’ gehört, ausdrücklich gewarnt. Trotzdem konnte ,Avrasya’ erst kürzlich in einem Volkshaus der Stadt Linz seine ultranationalistische Propaganda verbreiten. Und trotzdem sitzen noch immer “Avrasya”-Vertreter im Linzer Integrationsbeirat. Das muss sofort beendet werden!”
Die “Grauen Wölfe” sind auch auf dem Radar des Deutschen Verfassungsschutzes. Dieser stuft die “Grauen Wölfe” als rechtsextrem, nationalistisch und rassistisch ein und beobachtet diese genau. Der Name der Grauen Wölfe* ist an eine blau-graue Wölfin (Bozkurt; alttürk. Kök Böri, „Blauer oder himmlischer Wolf“) aus der Türkischen Mythologie angelehnt, die entsprechend der Ergenekon-Legende die Göktürken aus dem sagenhaften Ergenekon-Tal herausführte. Diese hatten sich nach der Niederlage gegen die Chinesen im 8. Jahrhundert dorthin zurückgezogen. In der Geschichte der türkischen Völker spielt der Wolf eine bedeutende Rolle. So ist die Wölfin Asena Teil der historischen Abstammungslegende der Türken. Der “Wolfsgruß” ist die Grußform der Grauen Wölfe, die einen Wolf darstellt. (*Quelle: Wikipedia)
Kritik an Mikl-Leitner
Das Mauthausen Komitee kritisiert die Untätigkeit des österreichischen Verfassungsschutzes. “In Deutschland ist es selbstverständlich, dass der Verfassungsschutz die “Grauen Wölfe” und ihre Umtriebe beobachtet. In Österreich werden diese Umtriebe von den Sicherheitsbehörden nicht einmal ignoriert. Jetzt muss Innenministerin Mikl-Leitner, die sowohl für den Verfassungsschutz als auch für die KZ-Gedenkstätte Mauthausen zuständig ist, sicherstellen, dass sich ein derartiger Vorfall durch den “Avrasya”-Funktionär nicht wiederholt!”, betont der MKÖ-Vorsitzende.
Facts:
KZ Mauthausen
In Mauthausen, rund 20 Kilometer von Linz entfernt, war das größte Konzentrationslager der Nazi in Österreich. US-amerikanische Truppen haben das KZ am 5. Mai 1945 befreit. Im KZ Mauthausen und seinen Nebenlagern sind rund 100.000 Menschen der Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten zum Opfer gefallen.
“Avrasya”
Hinter dem Verein “Avrasya” verbirgt sich laut Antifa eine Organisation der “Grauen Wölfe”, die ultranationalistische Propaganda gegen Juden, Kurden, Armenier und Linke verbreite und sogar mit der Terrormiliz “Islamischer Staat” sympathisiere.
(Quelle: APA, Facebook, MKÖ, Kurier, VOL.AT)
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