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Falscher Amokalarm an Vorarlberger Schule

Großeinsatz nach Waffenalarm an Gisinger Schule.
Großeinsatz nach Waffenalarm an Gisinger Schule. ©VOL.AT/Hofmeister
Ein Mann betritt mit einem Gewehr eine Schule - diese Beobachtung einer Passantin hat am Mittwochmittag am Schulzentrum Feldkirch-Oberau für Aufregung und für einen Großeinsatz der Polizei gesorgt.
Gisingen: Polizei im Einsatz

Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem Bewaffneten nicht um einen Amokläufer sondern um einen Sportschützen, der sein Gewehr in den Waffenlagerraum im Keller des Schulgebäudes bringen wollte, so die Polizei Feldkirch.Die Exekutive erreichte gegen 13.25 Uhr über Notruf die Meldung, dass ein Mann mit einem Gewehr das Schulgebäude betreten habe. Die Vorarlberger Polizei zog sofort alle verfügbaren Kräfte um die Schule zusammen und alarmierte das Einsatzkommando Cobra. Das Gebäude wurde gesichert und durchsucht.

Zehn Minuten später klärte sich das Missverständnis auf. Entgegen der Befürchtungen wollte der Mann kein Verbrechen begehen. Offenbar wollte er nur zum Waffenlagerraum, der im Keller der Schule im Vereinslokal des örtlichen Schützenvereins untergebracht ist. Man habe die teilweise verängstigten Kinder betreut, die auf dem Vorplatz der Schule den Einsatz mitbekamen, so die Polizei.

Ins Lehrerzimmer verschanzt

Dilara und Melisa, 13 und 14 Jahre alt, waren gerade auf dem Weg ins Rektorat, als sie weinende Erstklässler bemerkten. Kurz darauf habe sie schon ein Polizist angewiesen, sich mit den anwesenden Lehrern und einigen Reiningungskräften im Lehrerzimmer zu verschanzen. Dort warteten sie, bis schließlich Entwarnung gegeben wurde. In den gut 20-30 Minuten hätten sie schon Angst gehabt, berichten die beiden: “Man hat nicht gewusst, was in den nächsten paar Minuten passiert.”

Mit den beiden Schülerinnen eingechlossen war auch Direktor Gerold Zangerl. Der ist natürlich verärgert über die Vorkommnisse: “Es kann nicht sein, dass man mit der Waffe durch das Gebäude läuft, ohne sie etwa in einem Waffenkoffer zu verbergen.” Er habe seinen Unmut auch längst den zuständigen Stellen bei der Stadt Feldkirch mitgeteilt.

Stadt droht mit Konsequenzen

Dort fällt seine Kritik auf fruchtbaren Boden. Zum Vorfall meinte eine Sprecherin: “Das ist natürlich nicht so gedacht und verstößt auch gegen die Vereinsstatuten. Die Mitglieder betreten die Schule eigentlich immer nur abends, wobei auch dann die Waffen im Waffenkoffer transportiert werden müssen. Der Vorfall hat mit Sicherheit Konsequenzen.” Auf die Frage, wie sinnvoll es sei, einen Schützenverein im Keller einer Schule unterzubringen, antwortete sie hingegen ausweichend. Sie verwies lediglich darauf, dass die Waffen nicht mit scharfer Munition, sondern nur mit Platzpatronen ausgestattet seien – und regelmäßig von der Bezirkshauptmannschaft überprüft würden. 

 

Amokalarm in Mittelschule Feldkirch

Wie die Schüler den falschen Amoklauf erlebten

(APA/Markus Sturn)

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