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Facebook-Eintrag Eggers sorgt für Aufsehen

Leserbrief der "Kronen Zeitung" mit rassistischem Inhalt gepostet und zustimmend kommentiert..
Leserbrief der "Kronen Zeitung" mit rassistischem Inhalt gepostet und zustimmend kommentiert.. ©VOL.AT/Steurer
Für Wirbel hat am Mittwoch in Vorarlberg ein Facebook-Eintrag von FPÖ-Klubobmann Dieter Egger gesorgt. Egger hatte am 17. Oktober auf seiner Facebook-Seite einen Leserbrief der "Kronen Zeitung" gepostet, der Türken unter anderem beschuldigt, Österreich zu verachten. Kommentiert wurde der Beitrag von Egger mit den Worten "Wie wahr!"

Für den Innsbrucker Politikwissenschafter Reinhold Gärtner geht der Brief “ganz stark in eine rassistische Richtung”, wie er heute im ORF Radio Vorarlberg-Interview betonte. Eine ethnisch definierte Bevölkerungsgruppe werde mit negativen Zuschreibungen charakterisiert und zudem biologisiert, indem man von einem Volk spreche. Der Autor stellt in seinem Leserbrief etwa fest, dass alle Türken Österreich verachteten.

Egger weist Vorwürfe zurück

Laut Gärtner lasse sich das durchaus als Strategiewechsel der FPÖ Vorarlberg verstehen, die wieder verstärkt die rechte Wählerschaft ansprechen wolle. Zumal Egger ja bereits 2009 mit seinem “Juden-Sager” in die rassistische Richtung gegangen war.

Der FPÖ-Chef wies die Vorwürfe Gärtners in einer Stellungnahme zurück. Er habe den Leserbrief nicht als rassistisch empfunden und sei zudem nicht der Meinung, dass “alle Türken Österreich ablehnten”.

Grüne: “Wolf hat Schafspelz abgelegt”

“Der Wolf hat den Schafspelz abgelegt.” Mit diesen Worten kommentiert die grüne Integrationssprecherin Vahide Aydin die  Verbreitung des Leserbriefs durch Dieter Egger. Dieser hetze “wieder einmal” bewusst gegen eine Bevölkerungsgruppe, nämlich gegen “die Türken”. Während des Wahlkampfs habe sich die FPÖ sich aus taktischen Gründen “mit hetzerischen Verunglimpfungen zurück gehalten”, weil sie auf eine Regierungsbeteiligung gehofft habe.

Der Text diskriminiere Türkischstämmige pauschal. Die “hetzerische” Absicht Eggers sei zudem klar. Zudem würde Kopien des Leserbriefs bereits an Informationstafeln in gemeinnützigen Siedlungen angeschlagen. “Ich erwarte mir von einem Politiker, dass er die Gesellschaft nicht auseinander dividiert, sondern sich für ein friedvolles Zusammenleben einsetzt”, so die grüne Abgeordnete.

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