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Ex-EHC Trainer Gerhard Kießling verstorben

©Privat
Am vergangenen Freitag verstarb der legendäre EHC-Trainer Gerhard Kießling im Alter von 94 Jahren.

Als der EHC Lustenau im Frühjahr 1984 den Wiederaufstieg in die Bundesliga geschafft hatte, waren die Verantwortlichen auf der Suche nach einem Trainer für die neue Herausforderung. Da meldete sich Gerhard Kießling telefonisch und bot seine Dienste an. Kießling war damals auch in Österreich kein Unbekannter und so wurde ein erstes Gespräch vereinbart. Schnell war man sich einig und der EHC hatte seinen Trainer gefunden.

Die erste Aktion des neuen EHC-Trainers Gerhard Kießling war eine achttägige Reise – zusammen mit Helmut Vetter (Vizepräsident), Franz Kullich (als Dolmetscher) und Werner Alfare (Sportlicher Leiter) – nach Kanada und USA. Die ausländischen Verstärkungen sollten nicht aus dem Katalog heraus verpflichtet sondern vor Ort begutachtet werden. Mit Verträgen für Steve Stockman, Jim Bissett und Mike Shea kehrte die Delegation nach Lustenau zurück. Alle drei Spieler waren in der Saison 1984/85 die Besten der Bundesliga.

Gerhard verstand es wie kein anderer, die Spieler zu motovieren. Dabei führte er ein durchaus strenges Regiment. Stars gab es bei ihm nicht, wenn jemand nicht spurte, bekam er sein Fett ab unabhängig von Namen und Position.

Vor Beginn der Meisterschaft lud Gerhard Kießling die komplette Mannschaft zu sich nach Hause in Mittenwald ein. Einen ganzen Tag mit Frühstück, Grillfest und Unterhaltung bis am Abend. Keiner der damaligen Spieler wird dieses Fest je vergessen.

Und der Erfolg gab ihm Recht: Mit dem dritten Rang in der Bundesligasaison 1984/85 hinter dem KAC und Innsbruck verhalf er dem EHC zur sportlich erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte.

In der darauffolgenden Saison wechselte Gerhard nach Innsbruck, wegen der Nähe zu seinem Wohnort Mittenwald. Aber noch vor Weihnachten kehrte er nach Lustenau zurück und blieb bis Ende der Saison 1986/87 EHC-Trainer. Nach dieser Saison beendete Gerhard Kießling im Alter von 65 Jahren seine Trainerlaufbahn.

In den letzten Jahren wurde es still um Gerhard Kießling. Präsident Herbert Oberscheider hatte noch hin und wieder Kontakt zu ihm, er wollte aber keinen Besuch mehr empfangen. Er wollte offensichtlich, dass ihn alle als stolzen und aufrechten „General“ in Erinnerung behalten sollen.

Die EHC-Familie ist traurig über den Tod von Gerhard. Wir werden ihn immer in bester Erinnerung behalten und danken ihm ein letztes Mal für alles, was er für unseren Verein getan hat.

Unser Mitgefühl gilt seiner Frau Lore und seinen Kindern.

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