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Ex-Caritas-Chef als "Schlepperkönig" bezeichnet: Ländle-BZÖ-Chef muss Beschimpfung unterlassen

Dorn beschimpfte Fellacher als "Schlepperkönig".
Dorn beschimpfte Fellacher als "Schlepperkönig". ©VOL.AT/Steurer, Hofmeister
Feldkirch. Das Bezirksgericht Feldkirch hat eine einstweilige Verfügung gegen den Vorarlberger BZÖ-Obmann Manfred Dorn ausgesprochen, nachdem dieser den ehemaligen Caritas Vorarlberg-Chef Martin Fellacher als "Schlepperkönig" und "Schutzpatron der Menschenhändler" bezeichnet hatte.
Dorn beschimpft Ex-Caritas-Chef

Wie Fellacher am Freitag auf seiner Facebook-Seite bekannt gab, muss der Ländle-BZÖ-Obmann die Beleidigungen laut einstweiliger Verfügung des Bezirksgerichts Feldkirch umgehend unterlassen.

Dorn: Brief “ein bissele grob” ausgefallen

Angefangen hatte der Streit mit einem öffentlichen Brief von Dorn an den ehemaligen Leiter der Caritas Vorarlberg. Darin attackiert er ihn wüst, tituliert ihn unter anderem als “Feldkircher Schlepperkönig” und “Feldkirchs Schutzpatron der Menschenhändler”. Zwar ist Fellacher bereits seit September nicht mehr Leiter der Flüchtlingshilfe, für Dorn sei “sein Name und Gesicht” aber untrennbar damit verbunden. Gegenüber der APA räumte er zwar ein, dass sein Brief “ein bissele grob” ausgefallen sei und “nicht opernballtauglich”, er habe damit seinen Unmut gegenüber der österreichischen Asylpolitik zum Ausdruck bringen wollen.

Der offene Brief von Dorn an Fellacher im Wortlaut

Hallo Herr Fellacher!

Ich habe Sie heute in der Feldkircher Innenstadt gesehen und eigentlich wollte ich Sie als “Feldkircher Schlepperkönig” bzw. “Feldkirch’s [sic] Schutzpatron der Menschenhändler” begrüßen. Aus Rücksicht auf Ihre Begleitung, ich nehme an es waren Ihre Kinder, habe ich mir das dieses mal noch verkniffen.

Ist Ihnen schon klar, dass auch Sie gegenüber Ihren Kindern eine Verantwortung zu tragen haben. Also auch dafür verantwortlich sind, was wir unseren Kindern hier in Österreich bzw. Europa hinterlassen?

Sie als langjähriges Mitglied der österreichischen Asyl- und Schlepperindustrie haben auch Verantwortung für jene Menschen zu tragen, die inzwischen im Mittelmeer ertrinken mussten. Sehen Sie dazu meinen Beitrag auf youtube [sic] aus dem Jahr 2010 den Sie unter dem Begriff/den Begriffen “Blut Geld Asyl” finden. Damals war die Todesquote noch bei 12%, heute wahrscheinlich weit höher.

Wenn Sie wirklich ein guter Mensch wären, wären Sie schon vor vielen Jahren dafür eingetreten, dass die Menschen in ihren Herkunftsländer [sic] entsprechend informiert werden und dann diese tödlichen Reisen nicht antreten. Aber, das hätte ja Sie und ihre Kumpane in Österreich mehr oder weniger arbeitslos gemacht.

Die Hure tut halt viel für’s Geld. Und denken Sie daran, dass Sie auch Verantwortung zu tragen haben für das was anlässlich der Flüchtlingskrise in Europa noch kommt! Ihr [sic] Kinder mögen es Ihne [sic] verzeihen!

Nicht ganz mit freundlichen Grüßen
Manfred Dorn

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