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Ex-Buchhalter vor Gericht

Obwohl von Zeugen durchgängig massiv belastet, bestreitet der Angeklagte sämtliche Vorwürfe.
Obwohl von Zeugen durchgängig massiv belastet, bestreitet der Angeklagte sämtliche Vorwürfe. ©VOL.AT/Schwendinger/Themenbild
Feldkirch - Die Staatsanwaltschaft wirft einem ehemaligen Angestellten im Buchhaltungsteam von "russmedia" beim ersten Prozess am Landesgericht Feldkirch am Mittwoch das "Verbrechen des schweren gewerbsmäßigen Betrugs" vor.

So soll der 35-Jährige im angeblichen Tatzeitraum vom 13. Jänner 2014 bis zum 18. Mai 2015 seine Stellung für Malversationen missbraucht und laut Anklage einen Schaden von rund 120.000 Euro verursacht haben. Und zwar durch zahlreiche Angriffe auf Spendengelder des Vereins “Ma hilft”.

Unter anderem wird dem Beschuldigten vorgeworfen, die ihm anvertrauten Vollmachten für Bargeldabhebungen vom Konto des Wohltätigkeitsvereins für sich selbst verwendet zu haben statt wie vorgesehen für Spendenzwecke. Zudem soll er “auf Wunsch” der damaligen Obfrau des Vereins Messeparkgutscheine für Bedürfte im Wert von 40.000 Euro angekauft haben, was die Betroffene als Zeugin jedoch vehement bestreitet. Niemals hätte sie auch nur einen dieser Gutscheine gesehen.

Als im Büro des Angeklagten schließlich eine Handkasse mit 30.000 Euro in Bar und 28.000 Euro in Gutscheinen entdeckt wurden und bei einer Prüfung der Vereinsfinanzen ein Fehlbestand bemerkt wurde, wurden umfangreiche Nachforschungen angestellt, bis schließlich ein polizeiliches Ermittlungsverfahren folgte.

Obwohl von Zeugen durchgängig massiv belastet, bestreitet der Angeklagte sämtliche Vorwürfe. Er hätte korrekt gehandelt. Weil eine Zeugin krankheitsbedingt nicht erscheinen konnte, wurde der Prozess auf unbestimmte Zeit vertagt.

Die Vorarlberger Nachrichten ließen über mehrere unabhängige Wirtschaftsprüfer den damals maximal entstandenen Schaden feststellen. Unabhängig vom Ausgang des Prozesses, wurden diese 176.131 Euro durch Russmedia dem Sozialverein „Ma hilft“ im Jahr 2015, sofort nach Bekanntwerden der Vorgänge rund um den Buchhalter, ersetzt. „,Ma hilft’ ist gestärkt aus dem Betrugsfall herausgegangen, wir haben in Einzelgesprächen mit den Großspendern ein überwältigendes Vertrauen und Anerkennung für den Umgang mit der schwierigen Situation gespürt – und in den Folgejahren Rekorde bei den Spendeneingängen verzeichnet“, ist VN-Chefredakteur und Ma-hilft-Obmann Gerold Riedmann dankbar für die ungebrochene Spendenbereitschaft der Vorarlberger. ,Ma hilft’ steht weiterhin dafür, dass 1:1 jeder Euro bei unverschuldet in Not geratenen Menschen in Vorarlberg ankommt.

Spenden für Ma hilft: www.mahilft.at

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