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Eva Blimlinger nun offiziell Rektorin der Akademie der bildenden Künste

Eva Blimlinger leitet nun die Akademie der bildenden Künste.
Eva Blimlinger leitet nun die Akademie der bildenden Künste. ©APA
Zu einer vergleichsweise lockeren Veranstaltung wurde am Freitag die Inaugurationsfeier von Eva Blimlinger an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Unter einem rosa Transparent "Down with the Kaisers" und von Klängen der mit Laptops und tragbaren Lautsprechern ausgestatteten MidiMarschMusik-Kapelle begleitet, erhielt sie aus den Händen des Unirats-Vorsitzenden Alfred Brogyanyi die traditionelle Rektoren-Kette.

Brogyanyi, der darauf hinwies, dass die Akademie mit derzeit 1.260 Studierenden die zweitkleinste Uni Österreichs sei (“Nur Linz ist kleiner”), betonte das gute Verhältnis zwischen Universitätsrat, Senat und dem Rektorat, das als österreichweites Unikum rein weiblich besetzt sei. Die beiden neuen Vizerektorinnen Andrea Braidt (Kunst/Forschung) und Karin Riegler (Lehre/Nachwuchsförderung) müssen sich allerdings gemeinsam eine Kette teilen – das ohnedies knappe Geld werde für anderes gebraucht als für das Anfertigen einer weiteren Amtsinsignie, erklärte Blimlinger schmunzelnd.

Blimlinger eine “Kämpferin”

Senatsvorsitzende Martina Pfingstl erinnerte daran, dass die Uni-Besetzungen 2009 an der Akademie ihren Ausgang genommen hatten, nannte Argumente wie “Was nichts kostet, ist auch nichts wert”, mit denen heutzutage für Studiengebühren geworben werde, “schlicht Blödsinn” und Blimlinger eine “Kämpferin”. “Ich denke, es wartet eine gute Zeit auf uns.”

Auf Studiengebühren kam auch Blimlinger in ihrer Inaugurationsrede zu sprechen, in der sie die Gründungssatzung der Akademie mit der heutigen Realität verglich. Eine Entscheidung über die Einführung von Studiengebühren an die Unis zu delegieren, sei “ein grundlegendes Missverständnis” und eine “Fehlinterpretation” des Begriffs Autonomie. Sie unterstützte “nachdrücklich” die Forderung nach einer einheitlichen Hochschullehrer-Kurie, “und wenn es schon Kurien gibt, sollten alle im Senat das gleiche Stimmrecht haben”.

Blimlinger: Kritik an Uni-Mängeln

Die neue Rektorin kritisierte die mangelhafte finanzielle Ausstattung der Unis. So würden ihre Gebäude von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) verwaltet, deren Auftrag es sei, marktwirtschaftlich zu agieren. Die bürokratischen Hürden für Studenten (und alle anderen Menschen) aus Drittstaaten sollten erleichtert werden. Blimlinger betonte, alle Aufgaben wie etwa auch die bevorstehende Generalsanierung des Gebäudes, seien nur gemeinsam zu bewältigen, und wurde für ihre Rede mit großem Applaus bedacht.

Mit der bereits seit 1. Oktober amtierenden Akademie-Rektorin, Sonja Hammerschmid (Veterinärmedizinische Uni), Christa Neuper (Uni Graz) und Sabine Seidler (Technische Uni Wien) sind derzeit an österreichischen Universitäten vier Rektorinnen im Amt. Die 1961 geborene Blimlinger war im April zur Nachfolgerin von Rektor Stephan Schmidt-Wulffen gewählt worden. Die Historikerin ist Verfasserin zahlreicher Publikationen und Veröffentlichungen im Bereich Alltagsgeschichte, Frauengeschichte, Nationalsozialismus und Zweite Republik. Sie fungierte als Forschungskoordinatorin der Historikerkommission der Republik und ist seit 2008 wissenschaftliche Koordinatorin der Kommission für Provenienzforschung.

Sie lehrte an verschiedenen österreichischen Universitäten und leitete an der Universität für angewandte Kunst Wien u.a. das Büro für Öffentlichkeitsarbeit.

(APA)

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