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Europa-Schutzgebiet "Gsieg – Obere Mähder": Natur braucht Fläche

Erfolgreiche Landschaftsaufwertung rund um das Europa-Schutzgebiet "Gsieg – Obere Mähder".
Erfolgreiche Landschaftsaufwertung rund um das Europa-Schutzgebiet "Gsieg – Obere Mähder". ©VLK
Lustenau. Vor 25 Jahren wurde das Naturschutzgebiet "Gsieg – Obere Mähder" errichtet.
Naturschutzgebiet Gsieg – Obere Mähder

Gleichzeitig konnte das vom Landeswasserbauamt finanziell und von der Marktgemeinde Lustenau organisatorisch unterstützte Projekt der Ortsgemeinden Widnau und Schmitter “Landschaftsentwicklung Schweizer Ried” nach zehn Jahren erfolgreich abgeschlossen werden: Im Frühjahr wurden die letzten 2.000 Meter übersteiler Riedgräben im umgebenden südlichen Schweizer Ried tierfreundlich abgeflacht. “Diese ökologische Aufwertung ermöglicht eine leichtere Pflege”, sagt Umweltlandesrat Erich Schwärzler, “gleichzeitig wurde eine Gefahrenquelle für Kleintiere beseitigt.”

Vor 25 Jahren, im April 1989, wurde mit den beiden Teilflächen “Gsieg und Obere Mähder” eines der größten und vielfältigsten Flachmoore im Alpenrheintal unter Naturschutz gestellt. Die reiche Naturausstattung war ausschlaggebend, dass dieses 73 Hektar große Juwel 2003 inmitten des dicht besiedelten Rheintals als Natura 2000- bzw. Europaschutzgebiet auserkoren wurde und dadurch Bestandteil eines europaweiten Netzwerkes zur Erhaltung der Artenvielfalt (Biodiversität) geworden ist.

Es ist zweifellos beispielgebend, dass nicht nur im Schutzgebiet selbst mittlerweile 98 Prozent der Grünlandflächen naturnah ohne Düngung bewirtschaftet werden, sondern auch im angrenzenden Schweizer Ried dank zehn Jahren Landschaftsentwicklungskonzept großzügige Biotopgestaltungen und Grabenabflachungen vorgenommen werden konnten. In den vergangenen zehn Jahren wurden dafür gut 83.000 Euro aufgewendet, die zu je einem Drittel von Bund, Land und den beiden Ortsgemeinden Widnau und Schmitter getragen wurden.

Über 16 km Todesfallen für Kleintiere entschärft

Mit den neuesten Arbeiten konnten insgesamt gut 16 Kilometer steile Grabenböschungen im südlichen Schweizer Ried wildtierfreundlich abgeflacht werden. Immer wieder kam und kommt es bei steilen Riedgräben vor, dass alle möglichen Kleintiere, Jungvögel, Hasen, Rehe, ja sogar Rinder und Pferde in die stellenweise kaum erkennbaren Gräben fallen, sich nicht mehr selbst befreien können und mitunter qualvoll verenden.

Erfreulicher Bruterfolg bei Kiebitz & Co.

In den letzten Jahren gab es wieder mehr junge Kiebitze im Ried. Zum guten Bruterfolg der Wiesenbrüter haben neben der Anlage von Flachteichen auch die Grabenabflachungen einen Beitrag geleistet. “Wenn auch bei der Landbewirtschaftung Rücksicht auf die Kiebitzbruten genommen wird, besteht die Hoffnung, dass sich dieser Erfolg in den nächsten Jahren wiederholt und uns damit die gefährdeten Flugakrobaten weiterhin durch den Rheintaler Frühling begleiten werden”, sagte Rudi Alge, Leiter der Umweltabteilung in der Marktgemeinde Lustenau.

Ökologische Aufwertung ermöglicht leichtere Pflege

Neben den ökologischen Vorteilen für die Riedlebewelt sind die Abflachungen auch für die Grabeninstandhaltung günstiger, da die flachen Böschungen leichter gemäht werden können. Diese wichtigen Landschaftsaufwertungen in den Schweizer Riedern konnte nach zehn Jahren nun weitgehend abgeschlossen werden.

(VLK)

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