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Europa gratuliert Van der Bellen

Van der Bellen dürfte in nächster Zeit viel Post bekommen
Van der Bellen dürfte in nächster Zeit viel Post bekommen ©APA (AFP)
Auch am Tag nach der Wahl trudelten zahlreiche Gratulationen für Österreichs frisch gewählten Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen aus dem europäischen Ausland ein. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker freute sich auf eine "enge Zusammenarbeit" mit Van der Bellen und "möchte ihn so schnell wie möglich treffen", erklärte ein Kommissionssprecher am Montag in Brüssel.
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Ein Gratulationsschreiben sei bereits auf dem Weg nach Wien. Die EU sei ein zentrales Thema im österreichischen Wahlkampf gewesen, so der Sprecher weiter. Und die Österreicher hätten am Sonntag ihre Haltung “klar zum Ausdruck gebracht”.

Nächste Pflicht: Gesellschaft einen

EU-Nachbarschaftskommissar Johannes Hahn begrüßte den Sieg von Van der Bellen ebenfalls. Es handle sich um ein “starkes Signal” dafür, dass sich der Populismus nicht lohne, sagte Hahn am Montag in Belgrad. Für die Stellung Österreichs in Europa und darüber hinaus sei dieses Wahlergebnis viel besser, so Hahn. Man müsse aber nun daran arbeiten, die Kluft zwischen zwei Gruppen in der österreichischen Gesellschaft zu schließen.

Einladung in die Schweiz

Aus dem Nachbarland Schweiz schickte Bundespräsident Johann Schneider-Ammann ein Gratulationsschreiben, in dem er Van der Bellen gleich zu einem Besuch einlud. Auch die Schweizer Regierung freue sich, die intensiven bilateralen Beziehungen mit Österreich fortzusetzen. Diese seien geprägt von Freundschaft, Pragmatismus und gemeinsamen Interessen.

In Bern hofft man offenbar darauf, dass Van der Bellen einer alten Gepflogenheit zufolge seinen ersten Auslandsbesuch in der Schweiz absolviert. Van der Bellen hatte dazu in der Vorwoche der APA mitgeteilt, dass er diese Entscheidung “in Ruhe” treffen werde, “wenn ich gewählt” bin. Zwar führe der erste Staatsbesuch “traditionellerweise in die Schweiz”, doch wären auch Besuche in Deutschland, dem wichtigsten Handelspartner, und Brüssel, dem Zentrum der EU, “naheliegend”.

CSU-Deutschland: “Gutes Signal für Europa”

Die deutsche Regierung begrüßte das Ergebnis ebenfalls. Mit der offiziellen Gratulation warte man aber das offizielle Endergebnis ab, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. “Österreich ist für uns ein ganz enger Freund und Nachbar”, fügte Seibert hinzu. Die Zusammenarbeit werde man “im Geiste unseres engen Verhältnis und im Geiste der vielen europäischen Aufgaben, die vor uns liegen” fortsetzen. Die bayerische CSU sah im Wahlergebnis ein gutes Signal für Europa, wenngleich sich der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer wegen der politischen Spaltung in Österreich sorgt.

Italiens FPÖ-Verbündeter ist traurig

Italiens Präsident Sergio Mattarella beglückwünschte Van der Bellen und erinnerte an die tiefe Freundschaft, durch die Italien und Österreich verbunden seien. “Ich bin überzeugt, dass Österreich und Italien ihren bereits konstruktiven politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Beziehungen neue Energie einflößen werden”, so Mattarella. Die beiden Länder werden gemeinsam zu einer “Stärkung des europäischen Integrationsprozess” beitragen, meinte der italienische Präsident. Enttäuscht zeigte sich hingegen der Chef der rechtspopulistischen Lega Nord, Matteo Salvini. “An diesem wunderschönen Tag bin ich traurig wegen der Wahl in Österreich”, sagte der FPÖ-Verbündete.

Auch Glückwünsche aus Ungarn und Rumänien

Auch der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban ließ in einem veröffentlichten Brief wissen, dass er sich “schon sehr auf die Zusammenarbeit in den nächsten Jahren, um zur Entwicklung der Region Mitteleuropa beizutragen und die Herausforderungen zu lösen, vor denen die Europäische Union steht”, freue. Orban sei bereit, die Beziehungen mit österreichischen Spitzenpolitikern weiter zu entwickeln und zu vertiefen.

Rumäniens Staatspräsident Klaus Johannis würdigte den neu gewählten österreichischen Präsidenten als Partner zur “Sicherung der Zukunft des gemeinsamen europäischen Projekts”. In einem Glückwunschbrief äußerte Johannis auch die Überzeugung, dass unter Van der Bellen die “lange und enge Freundschaft” der beiden Staaten noch vertieft werden könne.

(APA)

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