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Euro-Suchmaschine Qwant setzt auf Privatsphäre und Datenschutz

Die Suchmaschine Qwant speichert keine Nutzerdaten.
Die Suchmaschine Qwant speichert keine Nutzerdaten. ©Screenshot
Alternativen zu Google gibt es zwar schon einige, die französische Suchmaschine Qwant will aber mit Privatsphäre und Datenschutz punkten. Zum Start der deutschsprachigen Version versichert Mitgründer Eric Léandri gestern bei der Vorstellung in Berlin: "Wir sammen absolut keine persönlichen Daten."

Damit könnte Qwant in Zeiten des NSA-Skandals durchaus Nutzer gewinnen. “Wir versuchen, Ihnen so viel Privatsphäre und Sicherheit wie möglich zu geben”, sagt Qwant-Mitgründer Eric Léandri. Zwar setzte Qwant einen Cookie für die jeweilige Sitzung, die Informationen zum Nutzerverhalten werden im Gegensatz zu Google jedoch nicht dauerhaft gespeichert.

Suchanfragen nicht personalisiert

Die Suchergebnisse sind bei Qwant nicht personalisiert, was die französische Suchmaschine ebenfalls von der Konkurrenz abhebt. Das Unternehmen wolle die Nutzer aus der eigenen “Filterblase” befreien, wie Experten den Effekt der personalisierten Suche tauften. Das heißt, dass bisherige Anfragen, der Standort und Informationen aus dem sozialen Netzwerk Google+ nicht in die Suche miteinbezogen werden und jeder Nutzer die gleichen Informationen erhält.

Buntes Logo erinnert an Google

Rein optisch erinnert die Suchmaschine schon etwas an Google, pragt etwa das Logo in bunten Lettern über dem Suchfeld. Darunter werden allerdings Suchtrends in Kacheln angezeigt. Auch die Suchergebnisse werden anders als beim Marktführer dargestellt. Sie werden unterteilt in die Kategorien Netz, Nachrichten, Qnowledge Graph (zur Begriffsklärung), Sozial und Einkaufen dargestellt, wahlweise in Spalten, Listen oder Mosaik angeordnet.

600 Millionen Suchanfragen

Anfang 2013 lancierten die Gründer Eric Léandri und Jean Manuel Rozan die Suchmaschine in Frankreich und verzeichnete innerhalb eines Jahres 600 Millionen Suchanfragen. Im Vergleich zu Google ist das allerdings nur ein kleiner Erfolg: Der Branchengigant verarbeitet 100 Milliarden Anfragen, und das pro Monat.

Mit Google will die neue Suchmaschine aber nicht konkurrieren. “Ich trete nicht gegen Google an”, sagt Léandri. Er will eine europäische Suchmaschine etablieren, ähnlich wie dies Duckduckgo auf dem US-amerikanischen Markt vormacht.

Kooperation mit TripAdivsor

Das Unternehmen finanziert sich durch den Verkauf von Software an Firmen und mit Werbelinks, bei denen Qwant einen Anteil erhält, wenn Nutzer etwas kaufen. Das Unternehmen hat laut Rozan 2013 5 Millionen Euro umgesetzt und nähere sich dem Break-Even-Point.

Qwant sucht derzeit bereits in 14 verschiedenen Sprachen, bis Ende des Jahres will das Unternehmen nach Brasilien und weitere europäische Länder expandieren. Auch eine Kooperation mit TripAdvisor ist geplant, wie Meedia.de berichet. 

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