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EU und IWF über Perspektiven Griechenlands zerstritten

Auch am zweiten Streiktag sind wieder tausende Griechen auf den Straßen.
Auch am zweiten Streiktag sind wieder tausende Griechen auf den Straßen. ©AP
Wegen eines Streits über die griechische Budgetpolitik hat die Troika aus Europäischer Union, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) offenbar die Veröffentlichung ihres mit Spannung erwarteten Prüfberichts verschoben. Wie die griechische Tageszeitung "Kathimerini" am Donnerstag berichtete, hält der IWF die EU-Annahmen zur künftigen Finanzlage Athens für "zu optimistisch". Der Währungsfonds plädiert demnach für weitere Anstrengungen zum Schuldenabbau.
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Der Bericht, der Voraussetzung für weitere Finanzhilfen an Athen ist, könne daher “nicht vor dem Treffen der Eurogruppe” am Freitag veröffentlicht werden, schrieb die Zeitung unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Quellen. Den Angaben zufolge geht es in dem Streit zwischen EU und IWF insbesondere um die Frage, wie stark die Staatsschulden Griechenlands unter den gegebenen Bedingungen und Annahmen künftig anwachsen. Die EU-Kommission wollte sich zu den angeblichen Streitigkeiten auf Anfrage nicht äußern.

Schuldenschnitt immer wahrscheinlicher

Aus EU-Kreisen hieß es, die Troika wolle den Regierungen der Eurozone im Lauf des Tages eine Übersicht zukommen lassen, wie sich die Schuldenlast Griechenlands aus derzeitiger Sicht entwickeln könnte. Auf dieser Grundlage solle über einen möglichen Schuldenschnitt für das Land beraten werden.

Griechen auf den Barrikaden

In der griechischen Hauptstadt Athen versammelten sich am Vormittag nach Polizeiangaben etwa 17.000 Menschen auf dem zentralen Syntagma-Platz vor dem Parlament, um gegen die Sparpolitik der Regierung zu protestieren. Das Land war zudem weiter von einem zweitägigen Generalstreik lahmgelegt. Das griechische Parlament hatte am Mittwochabend ungeachtet der Proteste in einer Grundsatzabstimmung für eine weitere Verschärfung des Sparkurses gestimmt. Eine Abstimmung über Einzelmaßnahmen soll am Donnerstag folgen. Das Paket sieht unter anderem Stellenstreichungen und Lohnkürzungen vor.

Troika stellt Griechenland weitere acht Mrd. Euro in Aussicht

Griechenland kann auf die nächste Hilfszahlung von acht Mrd. Euro hoffen. Die Finanzkontrolleure der Europäischen Zentralbank (EZB), des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der EU-Kommission stellen in einem Bericht fest, dass die vorgeschriebenen Bedingungen erfüllt worden seien. Das geht aus dem Bericht der “Troika” hervor, der der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin vorlag. Die Auszahlung der sechsten Tranche könne empfohlen werden

APA

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