Der Verursacher des Eschentriebsterbens ist ein Schlauchpilz aus Ostasien, welcher auf noch ungeklärte Weise nach Europa eingeschleppt wurde. Im verrotteten Eschenlaub am Boden bilden sich während der Vegetationsperiode kleine, weiße, becherförmige Fruchtkörper. Diese entwickeln eine große Menge an Sporen, welche über den Wind die Blätter der Baumkrone infizieren. Die Sporen dringen weiter in Triebe und Zweige ein und bewirken das Verwelken der Blätter bis hin zum Absterben der Äste, Kronenteile und des Stammes.
Außergewöhnlich ist, dass alle Altersstufen der Esche durch den Erreger betroffen sind. Das Sterben dieser Baumart hat vor rund 15 Jahren in Polen und Litauen begonnen, später breitete sich der Schädling in ganz Europa aus.
Die Esche zählt zu den wichtigsten Edellaubbaumarten in den österreichischen Wäldern, die nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch eine große Rolle spielt.
Die Schillerallee besteht aus 230 Bäumen verschiedenster heimischer Arten wie Bergahorn, Eichen, Linden, Rosskastanie, etc. Die 55 Eschen bilden dabei einen wesentlichen Bestandteil dieses überörtlich ausgewiesenen Naturdenkmals. Einige dieser Eschen wiesen bereits im Jahr 2011 Symptome eines Befalles auf. Es konnte nur mittels Zurückschneiden der befallenen Äste und Triebe bis zum gesunden Holz reagiert werden. Alternative Bekämpfungsmittel sind noch nicht erforscht.
Zu Beginn der diesjährigen Vegetationszeit wiesen die Eschen starke Krankheitssymptome auf. Triebe und Zweige im Kronenbereich sind bereits teilweise abgestorben, die Esche reagiert darauf mit der Bildung von Wasserreisern. Auch die Stammbasis kann infiziert werden. Das Absterben der befallenen Bäume wird in weiterer Folge durch Sekundärschädlinge, wie z. B. den Hallimasch – auch eine Pilzart – oder den Eschenbastkäfer beschleunigt.
Den Verantwortlichen der Stadt Hohenems ist es ein großes Anliegen, alle Bäume nach Möglichkeit zu retten. Ein Hoffnungsschimmer ist, das sich auch gegen diesen Schädlingsbefall resistente Bäume an der Schillerallee befinden.
Vorerst werden die Bäume laufend von Experten auf äußerlich sichtbare Schäden geprüft. Bei stärker erkrankten Bäumen wird eine vertiefte Untersuchung des Stammes vorgenommen, um die Gefährdung abzuschätzen. Nur bei starken Schäden wird aus Sicherheitsgründen ein Baum gefällt. Andere Bäume werden regelmäßig weiter beobachtet und bei Bedarf nachgeschnitten.
Die politisch Verantwortlichen – Bgm. Dieter Egger und StR. Günter Mathis – sowie die Behörden erhalten eine erste Analyse. Eine Fällung im größerem Ausmaß wird nur auf ausdrückliche Freigabe durch den Bürgermeister erfolgen. Ziel ist es, den Baumbestand soweit als möglich zu erhalten, ohne dabei die Sicherheit von Passant/innen oder Anrainer/innen zu gefährden.
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