Erstmals Impfung zur Vorbeugung gegen Krebs
Humane Papillomviren (HPV) werden über die Haut bzw. die Schleimhäute, vorwiegend über den Sexualkontakt übertragen. Ca. 70 bis 80 Prozent aller Menschen stecken sich im Lauf ihres Lebens mit HPV an. Die meisten von ihnen merken jedoch nichts davon, da keine Krankheitszeichen auftreten und die Infektion ausheilt. Aber auch ohne selbst erkrankt zu sein, kann man das Virus weitergeben. Und einige der über hundert bekannten HPV-Typen können zu Krebs führen – in erster Linie zu Gebärmutterhalskrebs bei Frauen, aber auch bei beiden Geschlechtern zu Tumoren im Mund-/Rachenbereich. “Es ist nun erstmals möglich, durch eine Impfung Krebserkrankungen zu verhindern bzw. das Risiko entscheidend zu senken. So können wir viel menschliches Leid vermeiden”, erklärte Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher.
Impfung soll für alle leistbar werden
Die Impfung erfasst 70 Prozent der Krebs verursachenden Typen – so kann mit einem rund 90-prozentigen Schutz gerechnet werden. “Aber auch geimpfte Frauen sollten nicht auf die sehr umfangreiche und gründliche gynäkologische Vorsorgeuntersuchung verzichten”, betonte VGKK-Obmann Manfred Brunner.
Ziel der Aktion ist es, die bisher sehr teure Impfung künftig möglichst für alle leistbar zu machen, so Apothekerkammer-Präsident Jürgen Rehak. Durch die Zusammenarbeit aller Partner kann der Impfstoff künftig in der Apotheke zum Preis von 54 Euro statt 190,65 Euro abgegeben werden, also um deutlich weniger als ein Drittel des handelsüblichen Apothekenpreises. Für Kinder, die im Zeitraum 1. Februar 1999 bis 1. Februar 2003 geboren wurden, kommt damit die komplette dreiteilige Impfung inklusive Arztkosten auf 198 Euro – das ist nur wenig mehr, als bisher für eine einzige Dosis des Impfstoffes zu bezahlen war. Auch Kinder und Jugendliche, die nicht in diese Altersgruppe fallen, bekommen den Impfstoff in der Apotheke zu einem stark verbilligten Preis, nämlich um 89 Euro pro Dosis.
Um den HPV-Impfstoff in der Apotheke zum verbilligten Preis zu bekommen, ist ein vom Haus- oder Kinderarzt ausgestelltes Rezept erforderlich. Der Impfstoff wird vom Arzt per Spritze verabreicht, zwei Monate und sechs Monate später sind die weiteren Impfungen fällig. In Vorarlberg wird der Impfstoff Gardasil verwendet, der gegen die maßgeblichen HPV-Risikotypen schützt.
(VLK)
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