Schulen sind für Dietmar Wanko ein ganz spezielles Umfeld für seine Graffiti-Show: „Hier erlebe ich zum einen die direkte und unverfälschte Meinung der Jugend zum Thema Graffiti und zum anderen ist die Diskussion mit Schülerinnen und Schülern für mich erfrischend und immer wieder auch lehrreich.“ Wanko schätzt den Disput mit der Jugend, „weil sie einen ganz anderen Zugang zur Welt der Graffiti hat, mit offenem Geist an das Gezeigte herangeht und durchaus bereit ist, auch zu hinterfragen“.
Ein Blick auch hinter die Fassaden
Der erste Schultag gestaltete sich für die Lehrlinge an der Landesberufsschule Dornbirn 2 anders als erwartet. Die rund 160 Jugendlichen aus den Bereichen Handel, Chemielabortechnik und Textiltechnologie erwartete zum Start ins neue Schuljahr eine Weltreise. Dietmar Wanko nahm sie mit in die großen Metropolen in Europa und Übersee, aber auch in belastete Städte wie Belfast oder Dachau und die Oblast des ehemaligen Ostblocks. In seiner 40-minütigen Graffiti-Show zeigte er die plakativen „Mauerzeichnungen“ der meist jugendlichen Streetart-Künstler und ließ dabei auch hinter die Fassaden blicken.
Verbindendes, Protest und Widerstand
Direktor Martin Alfare zeigte sich erfreut über den Besuch von Kunstprofessor Wanko an seiner Schule: „Voller Stolz dürfen wir heute einen Profifotografen begrüßen, einen Kenner der Graffitiszene, der in über 100 Städten auf der ganzen Welt diesen Ausdruck der Jugendkultur festgehalten hat. In den Graffitis kommt Verbindendes zwischen den Menschen zum Ausdruck, andererseits zeigen sie auch Protest und Widerstand.“ Die Schülerinnen und Schüler jedenfalls zeigten sich begeistert von den plakativen Kunstwerken und erwiesen sich als gut informiertes aber auch kritisches Publikum. Dir. Alfare wies zwar darauf hin, dass Wanko mit dieser Show einen Schlusspunkt zu seinem Graffiti-Projekt setzen will, bezweifelte allerdings, ob Wanko dies bei dem überaus großen Applaus und Interesse der Jugendlichen auch gelingen werde.
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