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Erster männlicher Mitarbeiter bei Familienhilfe der Caritas

Franz Haupt ist der erste männliche Mitarbeiter der Familienhilfe der Caritas Vorarlberg.
Franz Haupt ist der erste männliche Mitarbeiter der Familienhilfe der Caritas Vorarlberg. ©Caritas
Eine wertvolle Bereicherung. Franz Haupt ist der erste männliche Mitarbeiter der Familienhilfe der Caritas Vorarlberg. Im Sommer dieses Jahres wird das Team um einen weiteren Mitarbeiter ergänzt. Ein Weg, der sich bewährt.

Manchmal reagieren Familien zu Beginn ein wenig skeptisch, wenn sie um Unterstützung durch eine Mitarbeiterin der Familienhilfe bitten und sich Franz Haupt ankündigt. „Ein Mann, der den Haushalt organisiert, für die Kinder da ist und dann noch sensibel auf ihre Bedürfnisse eingehen kann?“ Vorurteile, die sich sehr rasch auflösen. „Ich denke, dass ich einen sehr guten Zugang zu Kindern habe. Gerade Jungs schätzen ein männliches Gegenüber“, erläutert Franz Haupt, der über eine fundierte Ausbildung verweisen kann. Er ist seit November des vergangenen Jahres bei der Familienhilfe der Caritas Vorarlberg im Einsatz.

„Immer mehr Kinder leben in Familien, in denen der Vater nur teilweise oder gar nicht greifbar ist. Für diese Kinder sind männliche Bezugspersonen sehr wichtig“, kann auch Stellenleiterin Doris Jenni von entsprechenden Erfahrungen berichten. Typisch „männliche“ Eigenschaften, wie beispielsweise Mut, Risikobereitschaft und Abenteuerlust fließen in der Arbeit ein und wirken sich unter anderem dadurch aus, dass Grenzen bei den Kindern weiter gesteckt werden. Spiele gestalten sich „wilder“ und es wird mehr „herumgetobt“ und „spielerisches Raufen“ ist erlaubt. Kinder erleben aber im Alltag auch, dass Hausarbeiten genauso erledigt werden und auch Fürsorge für sie übernommen wird.

„Die Anforderungen an Mitarbeiter der Familienhilfe sind für Frauen und Männer dieselben, dennoch: Männer sind anders und gehen viele Dinge von einer anderen Seite an. Sie bringen vielfach andere Wertigkeiten in die Arbeit ein und verschieben ab und an eine Hausarbeit zugunsten von Freizeitaktivitäten. Männer legen oft mehr „Coolness“ an den Tag und sehen viele Dinge lockerer“, erläutert Doris Jenni. In der täglichen Arbeit wird Wert darauf gelegt, dass männliche Mitarbeiter nicht als „Vaterersatz“ in einer Familie einspringen. Sie können jedoch ein positives männliches Rollenbild vermitteln, welches zur Identitätsfindung und auch zur Selbstwertentwicklung förderlich ist. Gerade in der Pubertät haben Buben das Bedürfnis nach gleichgeschlechtlichem Austausch, sie wollen „männlich“ sein, haben dann aber oft nicht die Möglichkeit, sich an einem Mann zu orientieren.

„Der Franz kann alles“, darf sich Franz Haupt auf sehr viele positive Rückmeldungen, sowohl von Kindern als auch deren Eltern freuen. Haushalt erledigen, die Kinder bei kleinen und größeren Schmerzen trösten oder mit ihnen Freizeit gestalten; es kann auch mal vorkommen, dass der Mitarbeiter der Familienhilfe der Caritas mit den Kindern der Familie ein Baumhaus baut.
Klare Grenzen sind aus Sicht von Franz Haupt für ein gesundes Heranwachsen von Kindern immens wichtig: „Strukturen, die mit einer logischen Konsequenz verbunden sind, geben den Kindern Sicherheit und bringen Geborgenheit mit sich.“ Und auch das Team der insgesamt 19 Familienhilfe-MitarbeiterInnen prägt Franz Haupt sehr positiv mit. Er sieht manche Dinge aus einem anderen Blickwinkel und bringt dadurch andere Aspekte ins Team ein.

Die Familienhilfe ist kompetenter Partnerin, wenn Familien jemanden brauchen, der ihnen unter die Arme greift. Sie unterstützt Familien und familienähnliche Lebensformen zuhause in der gewohnten Umgebung und sorgt für die Aufrechterhaltung des vertrauten Alltags. Über 28.600 Stunden waren die MitarbeiterInnen der Familienhilfe im vergangenen Jahr im Einsatz.

Quelle und Kontakt: Familienhilfe der Caritas Vorarlberg
Wichnergasse 22, 6800 Feldkirch
T: 05522/200-1049 oder 1043
E: familienhilfe@caritas.at

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