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Erste Bank Open: Thiem scheiterte nach Melzer im Wien-Achtelfinale

Dominic Thiem (AUT) während seines Spiels gegen Viktor Troicki (SRB) am Donnerstag
Dominic Thiem (AUT) während seines Spiels gegen Viktor Troicki (SRB) am Donnerstag ©APA/GEORG HOCHMUTH
Aus für Dominic Thiem und Jürgen Melzer: Österreich ist beim Tennis-Erste Bank Open in Wien im Einzel nicht mehr vertreten. Dominic Thiem ist am Donnerstag nach einer enttäuschenden Leistung im Achtelfinale des Erste Bank Open ausgeschieden.
Melzer ist ausgeschieden
Isner und Karlovic weiter

Der 23-jährige Niederösterreicher, der bei dem ATP-500-Turnier in der Wiener Stadthalle als Nummer 3 gesetzt war, musste sich dem Serben Viktor Troicki nach 85 Minuten mit 2:6,5:7 geschlagen geben.

Sowohl Dominic Thiem als auch Jürgen Melzer sind am Donnerstag im Achtelfinale ausgeschieden. Der 23-jährige Thiem, der als Nummer 3 gesetzt war, musste sich dem Serben Viktor Troicki nach 85 Minuten mit 2:6,5:7 geschlagen geben. Melzer verlor gegen Albert Ramos-Vinolas mit 6:3,4:6,0:6.

Thiem enttäuschte – Achtelfinal-Aus beim Erste Bank Open

44 unerzwungene Fehler bei nur zehn Winnern sprechen eine deutliche Sprache. Dominic Thiem war am Donnerstag im Achtelfinale des Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle weit von seiner Bestform entfernt und unterlag dem Serben Viktor Troicki nach 1:25 Stunden mit 2:6,5:7. Damit muss Thiem weiter auf sein zweites Wien-Viertelfinale nach 2013 warten.”Ich glaube, dass es einen ziemlichen Leistungsabfall gegeben hat, im Vergleich zur ersten Runde”, konstatierte Thiem. “Ich habe einen schlechten Start erwischt, der erste Satz war dann eh schnell weg, und ich habe mich auf den zweiten konzentriert”, erklärte der Weltranglisten-Neunte. In diesem seien einige Chancen da gewesen – konkret ließ der Niederösterreicher nicht weniger als sieben Breakbälle ungenützt. “Teilweise habe ich da zu viel, teilweise zu wenig gemacht. Ich habe nie die richtige Mitte gefunden, und er hat auch gut serviert bei Breakbällen. Die Niederlage geht leider in Ordnung.”

“44 Fehler, das sind klar zu viele”

Der diesjährige French-Open-Halbfinalist wollte seine Leistung nicht als katastrophal einstufen, als er jedoch von seiner Fehlerstatistik hörte, war er doch alles andere angetan. “44 Fehler, das sind klar zu viele.” Mit dem Druck, dem er bei seinem Heimturnier ausgesetzt ist, habe das nichts zu tun. “Ich wollte aus welchem Grund auch immer teilweise nicht die Rallyes gehen, was normale meine große Stärke ist.”

Grundsätzlich habe er aber für Wien keine so große Erwartungshaltung gehabt. “Wenn man sieht wie ich in den Wochen seit den US Open gespielt habe, wäre es eine Riesenüberraschung gewesen, hätte ich da jetzt alles niedergerissen.” Das Ergebnis spiegle seine aktuelle Form wider.

Weder ein spätes Doppel vom Vorabend, noch körperliche Mankos wollte Thiem als Ausrede gelten lassen. “Sicher fehlt ein bisschen die Selbstverständlichkeit, vielleicht ist es damit zu erklären.”

Vorbereitung auf Paris-Bercy

Sowohl im ersten Match gegen Gerald Melzer, aber auch im Training habe er den Ball gut auf dem Schläger gehabt. Nun will er sich in einigen Einheiten bis zum nächsten Einsatz – seinem vorletzten oder letzten des Jahres – auf Paris-Bercy vorbereiten. Und im Kampf um einen Platz bei den ATP-Finals der besten acht Spieler des Jahres hat er noch immer gute Karten. “Natürlich werde ich ein bisschen auf Basel schielen, schauen, was die Konkurrenten machen und hoffen, dass es sich für London ausgeht.”

Voraussichtlich am Samstag wird er nach Paris fliegen zum letzten ATP-Masters-1000-Turnier des Jahres. “Ich weiß jetzt nicht genau, was ich erreichen muss. Ich schaue, dass ich ein paar Runden gewinne, und ich glaube, das sollte dann reichen.” Tomas Berdych hat in Wien gleich, David Goffin ebenfalls am Donnerstag in Basel verloren.

“Ich gehe mit einem ganz guten Polster nach Paris”, sagte Thiem. “Es war eine Supersaison, und es wäre die absolute Krönung. Wenn es jetzt trotz der sehr guten Ausgangsposition nicht klappen sollte, dann werde ich trotzdem nicht so traurig sein.”

Melzer spricht von ‘hergeschenktem’ Match

“Zu sagen ‘hergeschenkt’ wäre ein bisschen brutal, aber in die Richtung geht es schon. Ich habe gut angefangen, habe eigentlich sehr gut gespielt und mir ist das Match dann Ende des zweiten und im dritten komplett aus der Hand geglitten”, sagte Melzer enttäuscht. Auf körperliche oder mentale Schwierigkeiten wollte Melzer den glatten dritten Satz jedenfalls nicht schieben. Ramos-Vinolas habe aggressiver gespielt, er selbst wurde von der Rückhand fehleranfällig.

Leichte Fehler beim Match kosteten Sieg

Zweimal lag er mit Break voran im zweiten Satz, auch wenn Ramos-Vinolas dann im zweiten Durchgang besser ins Spiel gekommen sei. “Ich habe Probleme bekommen, das Ganze zu kontrollieren. Dann mache ich bei 4:3 im zweiten drei leichte Fehler, und das bricht mir das Genick.” Das 0:6 im dritten Durchgang empfindet er als “ein bisschen ungerecht”, zu Beginn des Satzes hatte er gleich mehrere Chancen vergeben.

Zweimal hat Melzer nun wieder vor über 7.000 Leuten gespielt, schon in Kitzbühel hatte er mit einem Sieg über Dominic Thiem sensationell das Viertelfinale erreicht und gezeigt, dass man ihn noch nicht abschreiben sollte. “Das war sicher eine gute Erfahrung, es hat Riesenspaß gemacht, aber jetzt überwiegt der Ärger, dass ich nicht morgen noch einmal spielen kann. Das tut schon weh, auch wenn man viel verletzt war.”

Weitere Pläne Melzers nach Erste Bank Open

Melzer wird 2016 noch ein Challenger-Turnier in Eckenthal und vielleicht Bratislava spielen und sich dann voraussichtlich zwei Wochen im Ausland auf die nächste Saison vorbereiten. “Ich möchte mich so weit vorspielen, dass ich wieder 250er-Turniere spielen kann. Da muss man ein Jahr relativ konstant auf Challenger-Ebene spielen, ich hoffe, dass mir das gelingt.”

Allerdings sei es für ihn schon einfacher, auf der großen Tour mit all den bekannten Gesichtern zu spielen. “Nicht, weil ich dort nicht motiviert wäre, aber hier kenne ich die Leute, die Umgebung.” Aber er sieht eine weitere Steigerung, fühlt sich vom Tennis her besser als noch im Juli. Durchaus möglich, dass der ehemalige Weltranglisten-Achte zur Fortsetzung seiner Karriere ein paar Geldreserven angreifen muss. “Es wird knapp werden heuer. Das wird man dann am Ende beim Steuerausgleich sehen. Ich habe heuer sicherlich nicht viel verdient.”

Ramos-Vinolas trifft nun am Freitag auf den als Nummer sechs gesetzten Jo-Wilfried Tsonga, den Sieger von 2011. Melzer wird sich im Ranking in etwa auf Platz 330 verbessern.

(apa/red)

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