Die Naturschutzorganisationen sind sich einig. Lebensraumtypen wie Pfeifengraswiesen, Hochstaudenfluren und Kalkreiche Niedermoore dürfen nicht zerstört werden. Diese würden auch unter die FFH-Richtlinie der Europäischen Union fallen. Zudem seien auch eine Reihe anderer, von dieser Richtlinie eingeschlossenen Schutzgüter aber auch Vogelschutzrichtlinien, durch die “Z”-Variante gefährdet. “Es ist mit langfristigen Beeinträchtigungen des Schutzgebietes zu rechnen”, zeigt sich Doris Märk, von den Naturfreunden Vorarlberg, überzeugt.
Fünf Jahre Bauzeit
Lautstarke Unterstützung erhält Märk auch von Gerhard Kaufmann vom Alpenverein und Naturschutzbeauftragter für Vorarlberg. “Nur weil Untertunnelungen angedacht sind, bedeutet das nicht, dass die Landschaft nicht geschädigt und stark beeinträchtigt wird”, so Kaufmann und verweist allein auf die Auswirkungen des Baustellenverkehrs, da ja von fünf Jahre Bauzeit die Rede sei. Außerdem sollen die Entscheidungsträger mit bedenken, dass die voraussichtlichen Instandhaltungsarbeiten der geplanten Tunnels, durch die Absenkungen jahrelanger Baustellen, mit einzuplanen sei.
Für die Naturschutzorganisationen sind auch die Versprechungen von Rückbauten der anderen Riedstraßen nicht nachvollziehbar, weil “mehrere hundert Grundstücke weiterhin bewirtschaftet und zugänglich sein müssen”, meint Märk. Zusätzlich könnten die Straßen durch das Ried als günstige Alternative zur Z-Variante genutzt werden, “da ja diese Variante mautpflichtig sein soll und eine mautfreie Strecke zwischen zwei Ortschaften vorhanden sein muss”, erklärt Märk und verweist auf ASFINAG-Vorstand Alois Schedl, laut dem die Riedstraße frühestens 2024 befahrbar sein wird.
Minimalvariante “Pr”
Für die Naturschutzorganisationen kommt deswegen nur die Minimalvariante “Pr” (Querung beim Bruggerloch und Anschluss an die Schweizer Autobahn) in Frage. Diese Variante würde, bei ungleich geringeren Eingriffen und mit einem Bruchteil der Kosten, recht gute Entlastungswerte erzielen. “Der Schwerverkehr kann mit der Alternative Pr aber wenig beeinflusst werden”, weiß Märk und glaubt, dass mit einer Vorabfertigung der Lkw und der Aufteilung auf verschiedene Grenzübergänge, auch hier Abhilfe geschaffen und Lustenau entlastet werden könnte.
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