In zehn Tagen werden in Los Angeles bereits zum 78. Mal die Oscars vergeben. Während die gesamte Filmwelt gespannt in die USA blickt, spielen sich im verhältnismäßig kleinen Feldkirch filmreife Szenen ab. Die mächtige Oscar-Organisation Academy Awards will dem gleichnamigen Oscar-Kino in Feldkirch per Gerichtsbeschluss den Namen verbieten.
Kino-Chef Michael Wieser versteht die Welt nicht mehr. Das kann doch nicht sein. Zumal der Name des Feldkircher Kinos rein gar nichts mit den Filmpreisen aus Amerika zu tun habe. Das Kino wurde 1983 vom Textilmogul Oscar Thurnher gebaut und eröffnet, lässt Wieser die Vergangenheit Revue passieren. Als leidenschaftlicher Cineast wollte sich Herr Thurnher ein Denkmal setzen, so Wieser weiter. Der Filmfan habe das Kino seinem Sohn geschenkt und es nach seinem eigenen Vornamen getauft. Umso verwunderter sind wir jetzt, dass uns die Film Academy 23 Jahre nach der Eröffnung plötzlich den Namen verbieten will, sagt Wieser. Was als Andenken an den Kinogründer gedacht war, soll jetzt plötzlich gegen das Recht verstoßen. Michael Wieser ist neben seinem Kino-Engagement als Filmverleiher tätig und kennt die Branche bestens. Umso verwunderlicher ist diese Aktion für mich. Als er von der Berlinale zurückkam, sei das Schreiben der Academy Awards aus Los Angeles über das Landesgericht vorgelegen. Sie verlangen per einstweiliger Verfügung, dass wir den Namen Oscar ab sofort nicht mehr verwenden dürfen. Zudem wollen sie Schadenersatz von uns. Wieser hat mittlerweile ebenfalls seinen Anwalt eingeschaltet, will kämpfen. Wir sind uns keiner Schuld bewusst. Treue Stammgäste im Oscar-Kino sind verärgert. Was soll denn das, schimpft der 54-jährige Peter. Die großen Oscar-Typen aus Amerika wollen unser Kino umbenennen – klingt fast wie eine Komödie, ist aber ein Drama.
Namensgebung
Übrigens: Die Academy vergibt die Preise seit 1927. Der Name Oscar wurde aber erst 1939 zum ersten Mal verwendet. Offizieller Namensgeber des Oscar war Margaret Herrick, die Bibliothekarin und spätere Direktorin der Academy. Beim Anblick des eleganten Ritters soll sie gesagt haben: Der sieht ja aus wie mein Onkel Oscar! Auch die Schauspielerin Bette Davis, die in den dreißiger Jahren zweimal mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, wird gerne als die Taufpatin des Oscars bezeichnet. Auch der Filmkolumnist Sidney Skolsky beharrt darauf, als erster den Namen Oscar ins Spiel gebracht zu haben.
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