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Kämpfe in Kolumbien

Zwei Tage nach der Wiederwahl von Kolumbiens Präsident Alvaro Uribe sind mindestens 3000 Zivilisten bei schweren Kämpfen zwischen dem Militär und linken FARC-Rebellen geraten.

Es handele sich um Bewohner der Gemeinde Bojayà, wo 2002 bei Kämpfen zwischen Rebellen und rechten Paramilitärs 119 Zivilisten getötet worden waren, sagte Bürgermeister Florentino Chaverra am Dienstag (Ortszeit).

Bei Kämpfen und Anschlägen in verschiedenen Landesteilen starben zudem mindestens 13 Menschen. Uribe, der am Sonntag mit 62,2 Prozent das beste Ergebnis einer Präsidentenwahl in der Geschichte des Landes erzielt hatte, kündigte ein Friedensangebot an die FARC an. Die marxistischen „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) sind mit etwa 18.000 Männern und Frauen unter Waffen die größte Rebellengruppe des Landes und haben bisher Gespräche mit dem konservativen Uribe abgelehnt.

Mehreren hundert Menschen sei die Flucht aus dem Kampfgebiet gelungen, sagte der Bürgermeister von Bojayà weiter. Über das Schicksal der eingeschlossenen Menschen sei zunächst nichts bekannt. Bei der Explosion einer liegen gelassenen Handgranate seien zudem drei Zivilisten getötet worden. Bojayà liegt in der Provinz Chocó. Die Bevölkerung ist überwiegend schwarz und arm.

In der Provinz Nariño im Südwesten des Landes starben nach Angaben vom Dienstag bei Kämpfen um die Kontrolle über Drogenanbaugebiete zwischen den FARC und rechten Paramilitärs auf beiden Seiten mindestens acht Menschen. In Buenaventura, der größten Hafenstadt des Landes am Pazifik, starben zwei Soldaten bei einem Bombenanschlag der FARC. Sieben Soldaten seien verletzt worden, sagte ein Militärsprecher.

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