Der Sturm verursachte am Dienstag zahlreiche Erdrutsche und Überschwemmungen. Mehrere dutzend Menschen wurden noch vermisst. In Mexiko waren dem Sturm vier Menschen, in Jamaika eine Person zum Opfer gefallen.
Zwar war Alpha mit einer Windgeschwindigkeit von 80 Kilometern in der Stunde weit schwächer als ein Hurrikan, die verarmte Bevölkerung war dem Sturm aber vielfach schutzlos ausgeliefert. Wir dürften nicht bei jedem Sturm so viele Tote haben, aber die Infrastruktur ist so zerbrechlich, sagte die Leiterin der Zivilschutzbehörde, Maria Alta Jean Baptiste. Im Hurrikan Wilma waren zuvor zwölf Menschen in Haiti ums Leben gekommen.
In Florida begannen unterdessen die mühsamen Aufräumarbeiten nach Wilma. US-Präsident George W. Bush sagte rasche Hilfe zu und ließ sich von seinem Bruder Jeb Bush, dem Gouverneur Floridas, über das Ausmaß der Verwüstungen informieren. Der Präsident will am Donnerstag das Katastrophengebiet besuchen. Es könne Wochen dauern, bis sich die Lage wieder normalisiert habe, sagte der Bürgermeister von Miami-Dade, Carlos Alvarez. In Florida kamen fünf Menschen in dem Wirbelsturm ums Leben.
Am Dienstag hatten die ersten Haushalte und Unternehmen wieder Strom, auch einige Tankstellen öffneten wieder. Sogar die Müllabfuhr nahm in manchen Ortschaften ihren Dienst auf. Doch die versprochenen Lieferungen von Eis, Trinkwasser und Essen verspäteten sich entweder erheblich oder trafen gar nicht ein.
In Schnellrestaurants standen die Menschen zwei Stunden für einen Hamburger an, fünf Stunden waren es an Tankstellen. Fanie Aristiel musste vor einer ausgewiesenen Ausgabestelle des Zivilschutzes neun Stunden für ein paar Kilo Eis und sechs Flaschen Wasser warten. Die Sprecherin der Katastrophenschutzbehörde FEMA bat die Menschen in Florida um Geduld. Wir werden die Grundbedürfnisse erfüllen, es braucht nur Zeit, sagte sie. Das wichtigste ist, dass wir einen Plan haben.
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